Die Teufnerin Margrit Brunnschweiler-Koch lanciert im Rahmen des Jubiläumswettbewerbs der St. Galler Kantonalbank ein Projekt, um Flüchtlingen beim Lernen der deutschen Sprache zu unterstützen: Auf dem Handy sollen sie mit einer App spielerisch die Sprache und Gepflogenheiten des Gastlandes kennenlernen und sich so rascher integrieren.
„Wieso nicht dieses vertraute und positiv besetzte Medium nutzen, um den Immigranten und Immigrantinnen Integration zu ermöglichen?“, sagte sich Margrit Brunnschweiler und lancierte das Projekt. Im Zentrum steht dabei das Erlernen der deutschen Sprache für den Alltagsgebrauch. Die App bietet dazu den Flüchtlingen die Möglichkeit, spielerisch einen Grundwortschatz an relevanten Wörtern und deren Gebrauch in Alltagssituationen zu erlernen und zu üben. Da die App mobil ist, können die Flüchtlinge dies in ihrem eigenen Tempo an jedem Ort und zu jeder Zeit tun. Gleichzeitig mit dem Lernen der deutschen Sprache vermittelt die App ihnen wichtige Informationen zum Alltagsleben in der Schweiz und den Kantonen SG und AR, zu seiner Kultur, seiner Bevölkerung uam.
Lernspiel
Der Kern der mobilen App FRIMI besteht aus einer Art Lernspiel für den Grundwortschatz in Deutsch. Darin werden die Bedeutung der Wörter, deren Aussprache und deren Verwendung in Sätzen in geeigneter Form erklärt (Text, Bilder, Audio, Video) und kann mit geeigneten Lernspielangeboten geübt werden. In einer späteren Phase können weitere Lerneinheiten für Fortgeschrittene entwickelt werden. Daneben bietet die App wichtige Informationen zum Lebensalltag, zur Bevölkerung und zum Kanton. FRIMI unterscheidet sich von normalen Lern-Apps darin, dass FRIMI auch Analphabeten das Erlernen des deutschen Grundwortschatzes ermöglicht und auch spezifische sprachliche Eigenheiten der deutschen Sprache, wie sie in der Ostschweiz gesprochen wird, berücksichtigt.
Nutzen
Gute Deutschkenntnisse bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen, von der die Immigranten und die Gesellschaft gleichermassen profitieren. Die mobile App ermöglicht aber nicht nur das schnelle Erlernen der grundlegenden Deutschkenntnisse, sie vermittelt gleichzeitig die wichtigen Informationen über die einheimische Bevölkerung im lokalen Umfeld, das Alltagsleben, sowie geltende Sitten und Gebräuche. Dies alles reduziert vorhandene Barrieren auf dem Weg zur schnellen und nachhaltigen Integration.
Einbezug freiwilliger Helfer
Die App wird von Studierenden der beteiligten Fachhochschulen sowohl technisch als auch inhaltlich entwickelt. Die Studierenden der ZHAW entwickeln und implementieren dabei die technischen Konzepte der mobilen App, während die Studierenden der PHSG die Lern-Konzepte und –Inhalte entwickeln. Es ist zudem vorgesehen, dass später sowohl die interessierte Bevölkerung als auch die Benutzer der App selber an der Weiterentwicklung der App mitarbeiten können, indem sie z.B. Wortvorschläge, Übersetzungen in die Landessprachen der Herkunftsländer der Immigranten oder Sprachaufnahmen für die Aussprache einzelner Wörter beisteuern. Dies können sie einfach über die App selber machen. So könnte längerfristig eine Art Wikipedia für Immigranten entstehen, die von den Immigranten selbst und der lokalen Bevölkerung zusammen betreut wird und sie so auch längerfristig näher zusammen bringt.
Weitere Informationen auf der Webseite der St. Galler Kantonalbank, wo das Projekt mit Publikumsvoting aktiv unterstützt werden kann.