Mehr Luft für den Strom

04.02.2025 | Timo Züst

Am 18. Oktober 2023 feierte der Kanton Ausserrhoden eine langersehnte Eröffnung: die der Deponie Gmünden. Die rund 330'000 Kubikmeter Materialkapazität der neuen Deponie werden dringend gebraucht. Seither kippen hier fast täglich LKWs ihr Aushubmaterial. Es gibt aber noch eine Herausforderung: Die Stromleitungen von SAK und Axpo, die mitten über die 44'000 Quadratmeter grosse Deponie führen.

Hinweis: Mehr über die Deponie Gmünden lesen Sie hier.

«Dafür mussten wir auch eine spezielle Bewilligung beantragen», sagt SAK-Projektleiterin Selina Nef und deutet auf die zwei SAK-Mitarbeitenden. Diese heben gerade vom Boden ab. Und stehen dabei auf dem unteren Ausleger des neuen Strommasten. «Sie sind gut gesichert und über ihr ‘Gstältli’ direkt mit dem Kranseil verbunden. Aber so einen Job machen sie natürlich auch nicht alle Tage. Besonders nicht in dieser Höhe.»

Die beiden Monteure der SAK werden nämlich vom Pneukran auf über 40 Meter Höhe befördert – unter sich nur der rund 50 Zentimeter breite Ausleger. Es ist der erste von zwei, die an diesem Dienstag am neuen Strommast montiert werden. Er ist 40 Meter hoch – 15 Meter höher als der bisherige. Diese Aufstockung ist nötig, weil hier im Oktober 2023 die Deponie Gmünden eröffnet wurde. Während der nächsten 14 Jahre werden auf diesem Gebiet rund 330’000 Kubikmeter Aushub verbaut. Hauptsächlich sauberes Material der Kategorie A. Eine Folge davon: Die sanfte Geländemulde wird nach und nach aufgefüllt. Das ist ein Problem für die Stromleitungen der SAK und Axpo mit 20 Kilovolt bzw. 110 Kilovolt Spannung. «Ein Sicherheitsabstand von 8.6 Metern vom tiefsten Punkt der Stromleitung vom Boden ist Pflicht. Nach dem Auffüllen der Deponie könnten wir das nicht mehr sicherstellen.»

Der neue Betonmast aus dem Betonwerk in Lenzburg soll dieses Problem beheben. Das 22 Tonnen schwere «Rohr» wurde am Montag via Sondertransport nach Gmünden gefahren – an der Strafanstalt vorbei. «Das ging eigentlich ganz gut. Nur beim Abzweiger vor dem Schwanen wurde es etwas eng.» Heute Vormittag war der Mast dann mithilfe des Pneukrans aufgerichtet worden. Nächster Schritt: Das Schiften mit grossen Holzkeilen und einigen beherzten Hammerschlägen. Steht er schliesslich im Senkel, kann der Mast einbetoniert und so fest mit dem vorgefertigten Fundament verbunden werden. Auch fast 40 Meter weiter oben wird betoniert. Oder wenigstens «gemörtelt». Der Ausleger wird nämlich mit einem schnellbindenden Spezialmörtel an den Mast «geklebt». Dafür bringen die beiden Mitarbeiter der SAK in luftiger Höhe eine vorgefertigte Schalung an, bevor der Ausleger dann schliesslich auf seine Zielhöhe heruntergelassen und «eingemörtelt» wird.

«Es kommt in etwa so viel Material an, wie wir erwartet hatten.»

Daniel Berner, Tiefbaumt AR

Mit der heutigen Aufrichtung des neuen Strommastes ist erst die Hälfte der Arbeit getan. Anfang der kommenden Woche wird auch der Strommast im oberen Teil der Deponie durch einen höheren ersetzt. «Der hat auch 40 Meter und wird voraussichtlich am Freitag geliefert», erklärt Selina Nef. Die letzten Arbeitsschritte sind dann das Umhängen der Leiterseile und das Abbrechen der alten Masten. Dann kann auch der Strom nach Teufen und Gais wieder fliessen. Zu Unterbrüchen wird es aber so oder so nicht kommen. «Die Arbeiten waren ja geplant und der Strom entsprechend umgeleitet. Das Netz verfügt dafür über genügend Kapazitäten.»

Die Erhöhung der Masten ist für den Kanton – er trägt nebst SAK und Axpo einen Drittel der Kosten – eine Erleichterung. Denn die tiefliegenden Leitungen waren eine Herausforderung für den Deponiebetrieb. «Beim Einsatz eines grossen Baggers musste ständig darauf geachtet werden, dass dessen Arm nicht zu nah an die Leitungen kommt. In Zukunft haben die Betreiber hier deutlich mehr Luft», sagt Daniel Berner von kantonalen Tiefbauamt. Generell sei der Deponie-Betrieb aber gut angelaufen. «Es kommt in etwa so viel Material an, wie wir erwartet hatten.»

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