Bildbericht: Alexandra Grüter-Axthammer
Quereinstieg ins Gastgewerbe – so wurde der Gascht beim Seniorissimo Morgenkafi angekündigt. Wobei das eigentlich nicht ganz richtig sei, beginnt Konrad Hummler und erzählt mit Humor und spannenden Details, wie sich das Bauen, Umbauen und Eröffnen von Gaststätten wie ein roter Faden durch sein Leben zieht.
Und so plaudert der ehemalige Bankier über seine Erfahrungen und Erlebnisse im Gastgewerbe.
Bereits als 20-jähriger konnte er für seine Pfadigruppe in St. Gallen ein Haus umfunktionieren zum Pfadiheim. «Wie soll die Küche aussehen, was brauchen wir für Geschirr und einiges mehr überlegte ich mir da zum ersten Mal.»
Einige Jahre später brannte in Stein das Bad Störgel und Konrad Hummel erzählt von seiner Idee, das Haus für die Pfadi zu nutzen und wie er selber Hand angelegt hat beim Umbau. Nicht ganz ohne Ironie: «Können Sie sich vorstellen, was passiert, wenn ein Ökonom und ein Jurist gemeinsam ein Badezimmer plätteln?» Natürlich hätten sie von beiden Seiten her die Wandplatten verlegt – die Folgen davon seien heute noch sichtbar.
Später, als er in einer Bank in Zürich arbeitete, war er für den Umbau der bankeigenen Liegenschaft am Zürcher Rennweg zuständig und habe dort sehr viel gelernt.
In St. Gallen entstand neben der Bank Wegelin das «Nonolet» und später auch eines in Genf.
Sentimentalität
Die fünfzehn Gäste des Morgenkafis hören Konrad Hummler aufmerksam zu. Der gewandte Redner spannt den Bogen zum Gasthaus Krone in Speicher und erzählt von einigen Kuriositäten der Umbauphase, wie etwa der Bahnschiene, die im Gebäude eingebaut war zur Stabilisierung: «Die haben wir natürlich so gelassen – die hält gut». Oder den Meeressand, der bei der Baustelle Schwierigkeiten verursachte, da er durch seine Feinkörnigkeitschwierig zu stabilisieren war.
Sentimentalität sei es gewesen, die ihn dazu brachte, das über 300 Jahre alte Gasthaus zu kaufen und renovieren zu lassen. Auch die ehemalige Besitzerin des Gebäudes, Elsbeth Egli, sitzt im Foyer der Linde unter den Zuhörerinnen.
Immer wieder sagt Konrad Hummler, wie schwierig das Geschäft in der Branche des Gastgewerbes sei und betont, dass es für ihn der «Mehrwert der Freude» sei, der sich auszahle – weniger der grosse Gewinn. Darum habe er das Hotel auch nicht verpachtet, sondern «rede überall mit». So könne er auch bestimmen, welche Bettwäsche gekauft wird oder welche Servietten, und auch was gekocht wird.
Dass er ein gutes Händchen für Leckeres hat, beweist Konrad Hummler dann auch gleich, und überreicht am Ende den Anwesenden selbstgebackene Brownies vom Gasthaus Krone. Sozusagen «ein süsser Gruss aus der Küche» zum Schluss.