Matthias Weishaupt übernimmt die Nachfolge von Barbara Auer. Foto: zVg
Die Ausserrhodische Kulturstiftung hat einen neuen Präsidenten. Nach neun Jahren an der Spitze der Stiftung ist Barbara Auer zurückgetreten. Ihr Nachfolger ist alt Regierungsrat Matthias Weishaupt. Dies wurde an der Feier zur Vergabe der Werkbeiträge der Stiftung in Herisau bekanntgegeben.
«Tragt diesem Juwel Sorge»: An der Feier im Krombachsaal betonte die scheidende Präsidentin die Bedeutung der Kulturstiftung für das kulturelle Leben in Ausserrhoden – aber auch die Notwendigkeit der Kultur überhaupt: Die Beschäftigung mit Kunst mache nicht nur glücklich, sondern stärke die Gesellschaft gegen faschistische Tendenzen und Engstirnigkeit.
Seit Januar 2011 stand Barbara Auer an der Spitze der Ausserrhodischen Kulturstiftung. Als einen der Höhepunkte nannte sie das Fest zum 30-Jahr-Jubiläum der Stiftung im November dieses Jahres im Zeughaus Teufen. Unter ihrer Leitung hat die Stiftung zudem ihre Strukturen überarbeitet und die Vergabe der Werkbeiträge vereinheitlicht. Barbara Auer habe einerseits auf der «Hinterbühne» gelassen die Fäden gezogen, andrerseits die Stiftung öffentlich wirkungsvoll vertreten, hiess es in der Laudatio von Peter Surber. «Sie hat Charisma, aber sie nutzt es nicht für sich selber, sondern für die Sache. Barbara Auer, die Meisterin der Auftritte, hat für die öffentliche Wahrnehmung der Stiftung und der Kultur in Appenzell Ausserrhoden Unschätzbares geleistet.»
Ihre Nachfolge tritt der ehemalige Regierungsrat Matthias Weishaupt an. Er habe sich sehr über die Anfrage gefreut und übernehme die Aufgabe mit Freude und Respekt, sagte er an der Feier. Weishaupt stand von 2006 bis 2019 an der Spitze des Departements Gesundheit und Soziales des Kantons; zuvor hatte er die Kantonsbibliothek in Trogen geleitet. Aus dem Stiftungsrat sind zudem Niklaus Sturzenegger als Vertreter der Gemeinden und Peter Surber zurückgetreten; dessen Nachfolgerin in der Fachgruppe Literatur, Theater, Tanz und im Stiftungsrat wird Ann Katrin Cooper.
An der Feier vergab die Kulturstiftung insgesamt neun Werkbeiträge. Sie gingen an Anna Diehl, Beatrice Dörig und Thomas Stüssi (Bildende Kunst und Architektur), Dario Forlin und Pascale Osterwalder (Angewandte Kunst und Design), Claude Diallo und Ruedi Tobler (Musik) sowie die Autorin Eva Roth und die Tänzerin Bettina Sulzer Castano. Ausserdem erhalten Sonja Hugentobler und Caroline Ann Baur ein Artist-in-Residence-Stipendium für ein künstlerisches Projekt in Hamburg beziehungsweise Beirut. pd