Timo Züst
Heute Abend lud die Gemeinde zur Bundesfeier – im Zelt des Zirkus Stey. Umrahmt von der Harmoniemusik Teufen hielt der Überraschungsredner die Festansprache. Das Hauptthema: Feuer.
Nachdem Gemeindepräsident Reto Altherr allen Beteiligten der Bundesfeier seinen Dank ausgesprochen hatte – Harmoniemusik Teufen, Cevi, Samariterverein, Bauamt und Zirkus Stey – machte er einen ersten Hinweis auf die Identität des Überraschungsredners. „Ich vermute, dass sein Thema die Sicherheit sein wird. Denn sie ist nicht nur sein Beruf, sondern auch sein Hobby, seine Berufung und sein Alltag.“ Kurz darauf liess er die Katze aus dem Sack. Die Rede hielt Dominik Krummenacher, Kommandant der Feuerwehr Teufen Bühler Gais.
Feiern mit Feuer
„Das Feuer übte auf uns schon immer eine grosse Faszination aus. Den Urmenschen machte es noch Angst, später lernten wir es zu nutzen und es wurde Teil unserer Kultur.“ Dominik Krummenacher nutzte das Feuer als roten Faden seiner Ansprache. Von den Kohlenmalereien unserer Vorfahren, über das Feuer als Waffe bis hin zu Höhenfeuer, die der Kommunikation dienten „Das Feuer steht für Fortschritt, Macht und Mythos zugleich.“ Und auch die Gründung der Eidgenossenschaft im Jahr 1291 wurde von einem Feuer begleitet. Um diesen wegweisenden Schritt der Bevölkerung mitzuteilen, wurden Höhenfeuer entzündet. Deshalb ist das Leuchtfeuer noch immer Teil unseres 1. August-Fests. „Das Betrachten dieser Feuer erfüllt mich mit dem Gefühl von Heimat.“ Die Zeit des Feuers als Kommunikationsmittel ist aber längst zu Ende. Abgelöst wurden sie einst von den Kirchenglocken. „Und heute hat uns der technische Fortschritt voll im Griff. Alle Informationen sind online auf Knopfdruck abrufbar.“
Zwischenmenschlichkeit ist Heimat
Diese Informationsfülle und die menschliche Entfernung, welche die neuen Technologien nach sich ziehen, bereiten Dominik Krummenacher manchmal auch Sorgen. „Umso wichtiger ist es deshalb, dass wir den direkten, menschlichen Kontakt pflegen.“ Aber auch den Schweizer Werten soll Sorge getragen werden. „Es braucht alle. Studierte, Bauern, Handwerker sowie Zuzüger und Migranten. Weil sie unseren Horizont öffnen.“ Laut Krummenacher fundiert das Erfolgssystem Schweiz auf Traditionsbewusstsein, Offenheit für Neues, der direkten Demokratie sowie der lokalen und regionalen Unabhängigkeit. „Das Schweizer Milizsystem basiert auf Geben und Nehmen. Das spüren wir überall. Bei Vereinen, im Gemeinderat oder bei der Feuerwehr.“ Aber es werde immer schwieriger Menschen zu finden, die sich einer solchen Aufgabe annehmen. Deshalb sei es wichtig, dass die Anforderungen an uns alle – ob gesetzlich oder gesellschaftlich – nicht stetig grösser werden. „Unsere Nachkommen sollen dieses gesellschaftliche Engagement spüren, um es später selbst leben zu können.“
Musik, Zirkus, Lampion, Feuerwerk
Nach der Rede von Dominik Krummenacher kam erneut die Bläsergruppe der Harmoniemusik Teufen zum Zug. Sie hatte den Abend bereits mit der Nationalhymne eröffnet. Anschliessend zeigte der Zirkus Stey einen Ausschnitt seines aktuellen Programms. Später fand ein Lampionumzug – organisiert vom Cevi – statt. Den Abschluss des Abends bildet das traditionelle Feuerwerk.