Text: Aline Auer / Fotos: Aline Auer und Erich Gmünder
Am Samstag, 4. November um 14 Uhr begann die 500 Jahr Feier der Reformation und ging nach Mitternacht bei Disco-Klängen in der Kirche zu Ende. Eingebettet in die ‚Nacht der Kirchen’ war ein faszinierendes Programm für jede Altersstufe.
Auf dunkelblauen Flyern angekündigt, vermochte die Veranstaltung von Beginn an zu be- und verzaubern.
An erster Stelle sei auf die alle in den Bann ziehende Aussenbeleuchtung der Kirche hingewiesen, welche sich im Innern fortsetzte und dort, den Darbietungen angepasst, von stimmungsvoll, über Wärme vermittelnd zu rockig-poppig wechselte. Jodler in Pink beleuchtet, Sterne von draussen hereingeholt und an die Decke gezaubert – immer wieder waren Stimmen zu hören, die sich den Kirchenraum häufiger so verzaubert wünschen.
Vorab der Reformator Luther, aber auch Zwingli und sogar Vadian, letzterer in kulinarischer Hinsicht, bildeten den Leitfaden durch den Nachmittag und Abend.
So startete die Veranstaltung mit einem Luther-Parcours für Kinder, betreut von jungen Menschen des CVJM aus Herisau und Teufen, die Kleinsten wohlumsorgt in der Kinderkrippe.
Im Anschluss daran waren jung und alt gefordert, mit Fredy Kern und abends mit Verena Hubmann den Turm zu besteigen. Nachmittags wurden im Turm Geistergeschichten für Kinder erzählt.
Zu den Höhepunkten des Abends gehörten das von Andrea Anker moderierte Gespräch mit Heidi Eisenhut, Kantonsbibliothekarin, und Martin Sallmann, Theologe, zur Frage: „500 Jahre Reformation – was gibt es da zu feiern?“, die unübertreffliche Orgelimprovisation des bekannten Organisten Rudolf Lutz zu Luthers Liedgut, der Auftritt des Jodlerclubs Teufen und Lukas Koller am Hackbrett sowie der „sound of kst“.
kst steht für junge musikalische Nachwuchstalente der Kantonsschule Trogen, die sich in den Formationen „Solution“, „Clarivox“ und „Simplex“ zum Musizieren zusammengefunden haben.
Alle Programmpunkte vermochten das Publikum zum Nachdenken, zum Staunen oder einfach zum Begeistertsein zu animieren.
Die vom Besteigen des Turms, vom Zuhören, vom Mitsingen und vom Tanzen hungrig und durstig Gewordenen konnten sich im Reformationsbeizli von Marion Schmidgall und Cornel Mäder stärken mit „Essen wie zu Vadians Zeiten“. Die Vermutung liegt nahe, dass die vom bewährten Team zubereiteten Köstlichkeiten unseren Gaumen besser entsprechen als das, was vor 500 Jahren tatsächlich auf die Teller gekommen ist. Obwohl Vadian, das ist zuzugeben, so wie er in der St.Galler Marktgasse steht, nicht aussieht, als hätte er darben müssen.
Als Dauerveranstaltungen angekündigt waren ein Fotowettbewerb zum Thema ‚Unsere Kirche im Bild’ im Foyer der Kirche sowie die von Rosmarie Nüesch konzipierte Präsentation der Schätze aus der Sakristei und von Wissenswertem zur Geschichte der Teufner Kirche mit dem Titel: „Abgestaubt und ausgestellt.“ Sie fanden rege Beachtung.
Dass bei einem Grossanlass wie der ‚Nacht der Kirchen’ einige Akteure im Vordergrund stehen, ist programmbedingt und selbstverständlich. Dass es aber für die reibungslose Durchführung viele Helfer braucht, die viele Stunden ihrer Freizeit hingeben, darf dankend erwähnt werden. Die Organisation des Anlasses lag in den Händen der aus der Kirchenvorsteherschaft zurücktretenden Monika Hauri; ihr gehört ein besonders warmer Dank!
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