Bildbericht: Aline Auer
Singend gelingt Integration, dachten sich die Gründer des ersten „Chores der Nationen“, der 2006 in Solothurn aus der Taufe gehoben worden ist. Mittlerweile gibt es deren fünf an den Standorten Bern, Basel, Glarus, Luzern und Zürich.
In Teufen ist am Flüchtlingssonntag der Chor aus Glarus-Linth aufgetreten, verstärkt durch Mitsängerinnen und –sänger aus Zürich. Er setzt sich aus Menschen aus 15 Nationen zusammen.
So sind die Gottesdienstbesucherinnen und –besucher von Pfarrerin Verena Hubmann nicht nur in uns heimisch klingender Sprache begrüsst und schliesslich verabschiedet worden, sondern auch japanisch, russisch, kurdisch, spanisch und in philippinischer sowie in malaysischer Landessprache. Und noch etwas: Der Chor scheint keinerlei Nachwuchsprobleme zu haben, sind doch am anKlang-Gottesdienst über 50 Mitwirkende aufgetreten.
In einer knappen Stunde um die Welt
Lieder aus aller Welt, in Originalsprache gesungen, die meisten davon erzählen von Heimweh und Erinnerung. Sie berühren, auch wenn die Sprache nicht verstanden wird. Der Chor unter der Leitung von Bernhard Furchner vermag sie mitreissend zu intonieren; möglich vielleicht dank seiner kulturellen Vielfalt.
Und zwischen die Lieder aus Georgien, Tansania, Nepal, Israel, um nur einige Länder zu nennen, sowie Malaysia, dessen Lied mit Tanz verbunden wird und des zur Chorhymne gewordenen Songs aus Südafrika, ebenfalls solotänzerisch begleitet, streut Pfarrerin Verena Hubmann Gedanken von Konstantin Wecker, von Usama Al Shahmani und Bernadette Conrad, von Arno Grün sowie von Dorothee Sölle. Sie setzen sich in ihren musikalischen und schriftstellerischen Werken intensiv mit dem Fremdsein auseinander.
Und das tut auch Pfarrerin Verena Hubmann, wenn sie über Fremdsein, das Fremde in uns und die Fremde als seltsame Lehrmeisterin nachdenkt.
Die interkulturelle Tafelrunde
Flüchtlingsfrauen aus Syrien und Inguschetien, unterstützt von mittlerweile bei uns heimisch gewordenen Frauen aus fernen Ländern, offerieren ein Buffet mit Speisen, die für ihre Herkunftsländer typisch sind. Ein herrlicher Anblick und ein ebensolcher Gaumengenuss!
Insbesondere nach dem Gottesdienst ist die Tafelrunde förmlich ‚überrannt’ worden, was die ehemalige Gastwirtin und heutige KIVO-Präsidentin Marion Schmidgall zur Aussage veranlasst: „So gfallt’s mer!“
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