Das absolute Highlight des Samstagprogramms auf, in und neben der Ledi waren das Kindersingen mit Marius von der Jagdkapelle und Flamenco & Appenzell mit Bettina Castaño und den Alderbuebe. Aber die Mischung macht es aus und zog bis in die späte Abendstunden viel Publikum an.
Die Programmgestalter der Ledi besannen sich für das Programm in Teufen auf einheimisches Gewächs: Bettina Sulzer alias Bettina Castaño ist als Flamenco-Künstlerin mittlerweile weltberühmt, ihre Wurzeln sind aber in Teufen, wo sie aufgewachsen ist. Hierher kehrt sie im Normalfall nur für Besuche bei ihrer Familie zurück und um in der grünen Umgebung aufzutanken. Ihre Auftritte vor heimischem Publikum sind rar.
In Teufen lebt auch die Schauspielerin Barbara Bucher, die mit ihren Texten eine zusätzliche Note in das Tanzstück brachte – und das mit einer adäquaten Tempo.
Heimisch darf man mittlerweile auch Marius Tschirky nennen, der mit seiner Familie seit zwei Jahren in Teufen lebt und kürzlich in das ehemalige Spörri umgezogen ist. Seine Jagdkapelle hat Kultstatutus weit über die Kinderstube hinaus erlangt, umso schöner, dass er sich mit seinen „Verschreckjägern“ auch in Teufen immer wieder für Auftritte gewinnen lässt – das letzte Mal bei der Einweihung des umgebauten Zeughauses. Sein Auftritt mit den Teufner Schülern begeisterte Jung und Alt.
Workshop für Kinder
Ein weiteres Angebot für Kinder war der Workshop für Kinder „Anatomy Fiction“: Yuki Okumura, der junge Künstler aus Japan, leitete die vier- bis siebenjährigen Kinder an, ein imaginäres Selbstportrait ihrer Anatomie zu malen. Die zwölf Kinder freuten sich über die bunten Bäuche und die farbigen Speiseröhren, die sie mit Pinsel und Farben grosszügig auf ihr Blatt malten.
„Auf der Suche nach dem weiblichen Landsgemeinde-Degen“
In gemütlicher Runde, bei Kaffee und Kuchen, machten sich vierzehn Frauen gedanklich auf die Suche nach einem weiblichen Symbol für die Landsgemeinde. Angeleitet von der argentinischen Künstlerin Julia Mensch plauderten sie über ihre Erlebnisse mit der Landsgemeinde, darüber, wie es vor dem Frauenstimmrecht war und wie sie sich in den Ring stellten. Eine spannende Runde mit vielfältigen Geschichten.
In Teufen ein oft gesehener Gast ist der Gaiser Musiker Patrick Kessler. Für das Jubiläum hatte er 200 Töne und Geräusche gesammelt und auf Vinyl gepresst. Ein Teil der Aufnahmen erfolgte auch im Zeughaus im Rahmen des Downhill-Projekts mit Sven Bösiger.
Mit dem Rapid-Klub wurde „die Kiste“ am Samstag vom letzten Ledi-Standort Gais nach Teufen überführt, wo die „Singles“ bald rege aufgelegt wurden.
Nur zwei Beteiligungen gab es am Projekt „Hoher Kasten“ – der TV Teufen mit rund 40 kleinen und grossen Mitgliedern wagte sich an eine Menschenpyramide.
Eher humoresk gemeint war der Auftritt von Agathe Nisple, welche sich via Leiter auf die Schultern ihres Hofschreiners Friedrich stellte.
Und zur erfolgreichen Mischung gehört jeweils auch die Mann- resp. Frauschaft hinter der Bar.
Am Samstag waren sechs der neun Teufner Gemeinderäte im Einsatz, und sie machten bei dem rekordverdächtigen Andrang einen guten Job, wie Agathe Nisple, die Leiterin der Gastronomie, hier mit Walter Grob, betont.
Tageszusammenfassung und Fotos: Alexandra Grüter-Axthammer, Marlis Schaeppi und Erich Gmünder