Ich bin kein Befürworter der Doppelspur über den Dorfplatz. Nicht zuletzt, weil mir wesentliche Entscheidungsgrundlagen fehlen. Es fehlen ein verlässliches Gutachten, wie beispielsweise die Zahlen des DTV (durchschnittlicher täglicher Verkehr) oder ein Lärmkataster, wie ich sie bei Projekten in anderen Gemeinden erhalte.
Auch die Unfallhäufigkeit von Autos und speziell auch der zum Teil von gravierenden Unfällen betroffenen Appenzeller Bahn ist nirgends erwähnt. An dieser zukünftig noch stärker befahrenden Strasse mit Doppelspur liegen immerhin Kirche, Schulhaus für Unterstufenkinder, Gemeindehaus, Geschäfte und Wohnungen.
Die vorliegende Anlagekostenberechnungen und Vergleiche mit der Tunnelfinanzierung sind meines Erachtens falsch, weil sie Wesentliches nicht berücksichtigen.
Zahlreiche mit der Doppelspur verbundene Probleme sind ungelöst. Grundsätzlich sollten öffentlicher und privater Verkehr — der stark verlangsamt werden müsste – getrennt werden. Dies würde zu einer Beruhigung der Verkehrsituation im Dorfkern führen.
Der Wegfall des Bahntrasses würde es ermöglichen, vor Gemeindehaus, Schulhaus und Altem Bahnhof einen Dorfplatz zu gestalten, der diesen Namen verdient. Ein Stück Lebensqualität nicht nur an Silvester oder Adventsnacht, sondern das ganze Jahr hindurch, könnte endlich realisiert werden.
Ich sage Ja zum Tunnel, weil wir auch für die Zukunft denken und planen sollten.
Hannes Thurnherr
Hauptstrasse 39