Alexandra Grüter-Axthammer
Kunstschaffende aus der Ostschweiz öffnen ihre Ateliers vom 28. August bis am 1. November 2020. Auch in Teufen gewähren vier Künstlerinnen und ein Künstler Einblick in ihre kreative Arbeit. Timo Hörler ist einer von ihnen und bereitet sich auf das offene Atelier vor.
Die rostigen Skulpturen im Battenhaus, gleich bei der Postautohaltestelle, sind gut sichtbar. Timo Hörler wohnt hier und gleich neben dem Wohnhaus hat er sein Atelier. Schwarze Wandtelefonapparate aus dem letzten Jahrhundert empfangen den Besucher, dahinter einige alte Stühle, Flaschen und noch vieles mehr. Vieles ist ordentlich aufgereiht und sortiert. Scheinbar wertloser Schrott ist in Kisten gelagert und warten darauf von Timo Hörler in ein Kunstwerk verwandelt zu werden. Geschraubt und geschweisst habe er schon als junger Mann. In den neunziger Jahren reiste er um die Welt und besuchte ausserdem die Schule für Kunst in San Francisco.
Der 63-jährige Tüftler und Künstler ist bereits zum fünften Mal beim Projekt «5ünfstern» dabei und hat Erfahrung. «Für mich ist es gut, dass die Ateliers nicht mehr alle am selben Wochenende geöffnet sind, so kann ich bei den anderen Künstlerinnen in Teufen reinschauen.» Und das habe er letztes Wochenende auch gemacht und besuchte Franziska Spielmann (siehe unten), die er vorher nicht kannte, in ihrem Atelier.
Die offenen Ateliers
Doris Müller
Malerei Skulptur
Bächlistrasse 23
9053 Teufen
Sa. 12.9./ So. 13.9.2020 12.00 – 17.00 Uhr
Timo Hörler Malerei
Skulptur Battenhaus
9052 Niederteufen
Sa. 26.9. / So 27.9.2020 10.00 – 17.00 Uhr
Heidi Maria Regaz
Malerei, Aktzeichnung, Porträt
Krankenhausstrasse 7
9053 Teufen
Sa. 26.9. / So. 27.9.2020 11.00 – 18.00 Uhr
Hans Nigg
Malerei
Oberes Eggli 1
Sa. 10.10.2020 12.00 – 19.00 Uhr/ So. 11.10.2020 12.00 – 17.00
Neues Leben mit viel Geschick
Skulpturen aus Eisen, Figuren aus Papier und Tiere aus verschiedenen Materialien bilden Gruppen mit klein- und grossflächigen Acrylbildern. Das Schaffen von Timo Hörler ist vielseitig und viele Rohmaterialien haben eine Geschichte. Wie etwa der löchrige und rostige Teil eines Metallfasses, das er im Rotbach gefunden hat und aus dem er ein Flugzeug geschaffen hat. Oder die Kugellager, welche er als Räder für die Miniaturmotorräder einsetzt, die durch einen Sachschaden ansonsten unbrauchbar waren. Timo Hörler haucht den scheinbar nutzlosen Gegenständen neues Leben ein. Besonders würden ihn «unlösbare» Aufgaben reizen, sagt er, dann tüftle so lange, bis es doch eine technische Lösung gibt.
Im Projekt «5ünfstern» öffnen 240 Ostschweizer Künstlerinnen und Künstler in 90 Gemeinden in der Zeit vom 28. August bis 1. November ihre Ateliers. Fünf von davon leben und arbeiten in Teufen. Weitere Details finden Sie hier.
Franziska Spielmann macht den Anfang
Als erste der Künstlerinnen aus Teufen öffnete Franziska Spielmann ihr Atelier am Wochenende vom 4. bis 6. September 2020. Es ist ihre erste Teilnahme am Projekt «5ünfstern» und ihre erste Ausstellung überhaupt.
In ihrem Wohnhaus in Niederteufen, zieren die Acrylbilder und Collagen das Treppenhaus und das Atelier. Die Wände sind wie geschaffen für die Bilder der Künstlerin und die Besucherinnen und Besucher flanieren durch den Gang und streifen durch das ordentliche Atelier. Neben den Bildern zu verschiedenen Themen stehen hier auch Karten, welche sie selbst kreiert.
Seit über dreissig Jahren malt Franziska Spielmann. Angefangen hat sie mit der Porzellanmalerei. An verschiedenen Workshops entwickelte sie ihre Malfertigkeiten weiter und begann mit verschiedenen Techniken zu experimentieren. An der Ausstellung zeigte sie Acrylbilder, teilweise gemischt mit Wachs und auf verschiedenem Untergrund wie Leinwand oder Holz. Auch einige Papiercollagenbilder stellte sie aus.
Sie lasse sich auch mal von Worten inspirieren und füge Worte und Satzstücke in ihre Bilder ein, sagt die Künstlerin. Mehrschichtig – vielschichtig sind die Bilder und kommen bei den Gästen gut an.