Ob die schrecklichen Ereignisse in der Welt oder das Bedürfnis nach Riten und Zeichen Gründe für die gut besuchten Gottesdienste über die Passions- und Ostertage der Teufener Katholiken waren, darüber kann nur spekuliert werden.
Die liturgischen Feiern zwischen Palmsonntag und Osten nutzen viele Menschen, um den Erfahrungen von Leid und Hoffnung zusammen eine Sprache zu geben. Sie sind die wichtigsten Feiertage der christlichen Kirchen.
Die Welt nicht den Pessimisten überlassen….
Während der Karfreitag ungeschönt den Schrecken von Terror, Vertreibung und Tod zur Sprache brachte, war es in der Osternacht die Hoffnung, dass eben diese Kreuze nicht das Letzte sind, das die Welt bestimmen darf.
Zeichenhaft, dass der Tod Jesu am Kreuz sich millionenfach wieder zeigt durch das Leid vieler unschuldiger Menschen, trugen die Vertreter der Kirchen- und Pfarreiräte das grosse Teufner Kirchenkreuz, das noch aus der alten Pfarrkirche stammt, vom Kirchplatz im Stofel auf ihren Schultern in die Kirche. Die Gottesdienstbesucher waren eingeladen, die eigenen Anliegen und persönlichen „Kreuzerfahrungen“ durch eine mitgebrachte Blume zum Kreuz zu legen.
Zur Osternacht am vergangenen Samstagabend war es wieder derselbe Weg, den die Gottsdienstbesucher unter die Füsse nahmen.
Diesmal begleiteten sie mit unzähligen Kerzen die grosse Osterkerze, die am Osterfeuer entfacht wurde, in die dunkle Kirche.
Die Hoffnung über die Angst stellen
Damit zeigten die Menschen, dass sie „die Welt nicht den Pessimisten überlassen wollen“, so der Pfarreileiter Stefan Staub.
Umrahmt wurde die nächtlich-festliche Feier mit Ostergesängen des Teufner Kirchenchors und Trompetensoli des St. Galler Musikers Hans-Peter Bürki sowie Alessandro Fiore an der Orgel.
Albert Wicki , der neue St. Galler Regens, der künftig zuständig sein wird für die Rekrutierung und Ausbildung von Seelsorgenden des Bistums St. Gallen, zelebrierte den Gottesdienst mit zusammen mit Diakon Stefan Staub.
Bis in den frühen Ostermorgen hinein verweilten die Teufener Katholiken nach dem Gottesdienst bei einem Glas Wein zum traditionellen Eiertüsche auf dem Kirchplatz. pd.