Warum immer weniger Kinder?
Warum es in der Schweiz und fast ganz Europa immer weniger Kinder gibt, wollten österreichische Demografen herausfinden. Sie interessierten sich besonders für die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Dafür untersuchten sie 26 Länder zwischen November 2021 und Oktober 2022. Eindeutig negative Auswirkungen auf die Anzahl Kinder hat die Inflation und teilweise ökonomische Unsicherheiten während der Pandemie. Impfungen führten wohl höchstens dazu, dass Familienplanung und Schwangerschaften aufgeschoben wurden. Bis der gewünschte Impfschutz vorhanden war. Laut den Autoren gab es aber auch (kurzfristige) positive Einflüsse. Lockdowns, Homeoffice-Auflagen und «Social Distancing» haben offenbar teilweise zu «Mini-Geburten-Booms» 2021 geführt. Diese Effekte sind aber mit Auslaufen der Covid-Massnahmen wieder verschwunden.
Teufen: 57,5 Kinder im Schnitt, weniger Mütter unter 25
57,5 Kinder. Das ist der jährliche Mittelwert der in Teufen geborenen Kinder zwischen 1969 und 2023. In diesen 54 Jahren wurden 3161 neugeborene Teufner und Teufnerinnen gemeldet. Wobei die Teufner während dieser Zeit etwas in der Überzahl waren. Insgesamt haben 1627 Knaben und 1534 Mädchen das Licht der Welt erblickt. Heuer waren es bis Mitte Dezember 41 Kinder. Das teilt die Gemeinde auf Anfrage mit. Die Kurve zeigt abwärts. Die letzte Spitze ist 2017 zu verzeichnen (75 Geburten). Ob es auch wieder einen Aufwärtstrend gibt, wird die Zukunft zeigen.
Auch interessant ist das Alter der Frauen, die in Teufen Kinder bekommen. Ganz eindeutig zu sehen ist: Vor dem 25. Geburtstag bekommen immer weniger Frauen Nachwuchs. Und die Gruppe der 25 – 29-Jährigen wird kleiner. Auch nicht erstaunend: Die Anzahl der Frauen, die über 40 Kinder bekommen, nimmt etwas zu. Aber: Bereits 1971 gab es drei Teufner Mütter über 40. 2020 waren es sieben. Die Grafik zeigt allerdings bloss, wie alt die Mutter bei Geburt des Kindes war. Ob es sich um das erste Kind handelt oder ein weiteres Geschwisterchen dazukommt, ist nicht herauszulesen.
Kanton: Schwankungen mit Tendenz abwärts
Ein Blick auf die Anzahl Geburten im Kanton zeigt: Schwankungen in beide Richtungen gab es während der letzten 54 Jahre immer. Seit 1969 gab es 2007 am wenigsten Kinder. Damals waren es 441. Die letzte grosse Spitze zeichnet sich 1992 ab. In dem Jahr kamen 772 Babys im ganzen Kanton zur Welt. 1969 waren es noch zwei mehr, 774.
Schweiz: Mehr Menschen, weniger Geburten
Aus nationaler Sicht ist vor allem spannend, in welchem Verhältnis die Grösse der Bevölkerung und die Anzahl Geburten stehen. Während die Linie der Geburten in der Tendenz abwärts wandert, es aber trotzdem immer wieder Schwankungen gibt, ist jene der Anzahl in der Schweiz lebenden Menschen eindeutig: Sie geht konstant nach oben. Werden beide mithilfe zwei verschiedener Skalen übereinander gelegt, zeigt sich: Immer mehr Menschen, aber immer weniger Geburten.
