Gruppenfoto aus besseren Zeiten: Das Leitungsteam von Laterns. Foto: zVg
Alexandra Grüter-Axthammer
Laterns kann dieses Jahr natürlich nicht stattfinden. Entschieden wurde das schon frühzeitig, bereits nach den Herbstferien. Die Reservation fürs Mittagessen im Restaurant und die Fahrten mit dem Busunternehmen wurden storniert. «Ein waiser Entscheid», wie Claudia Dietrich im Interview sagt.
Laterns; ein kleiner Ort im Bezirk Bregenz in Vorarlberg. Für viele Kinder aus Teufen bedeutet Laterns auch Ski- und Snowboardtage, Gemeinschaft, kurvenreiche und lustige Busfahrten und natürlich das Skirennen am Ende der Woche. Einige Kinder schätzen den Skikurs, weil sie am Abend wieder heimkehren, für andere Kinder, deren Eltern nicht Skifahren, ist es eine Gelegenheit den Wintersport zu erlernen und in folgenden Skilagern mithalten zu können. Möglich ist das Dank der Begleitung von Helferinnen und Helfern und der finanziellen Unterstützung der Gemeinde. Organisiert und koordiniert wird der viertägige Skikurs von Claudia Dietrich.
Sie organisieren die Skikurse bereits seit sechs Jahren. Mussten die Kurse schon mal abgesagt werden?
Nein, seit ich die Kurse organisiere nicht. Das ist das erste Mal. Zwar mussten wir auch schon «zittern» vor oder während der Sportwoche, wenn es wenig Schnee hatte und vor einigen Jahren war es einmal richtig knapp. Aber der Kurs konnte dann doch durchgeführt werden, lediglich beim Skirennen mussten wir etwas improvisieren. Die Schneemenge wäre wohl dieses Jahr kein Problem.
Wann beginnen Sie mit der Organisation der Kurse?
Im Sommer buchen wir jeweils das Restaurant für das Mittagessen und auch das Busunternehmen. Die Kinder werden von 13 Skilehrern von der Skischule Schwende unterrichtet und die Snowboarder von Lehrern aus Laterns. Wenn die Kurse stattfinden, folgen jeweils nach den Herbstferien die Anmeldungen, Einzahlungen und Einteilungen. Das Ganze ist sehr komplex, aber ich kenne alle Ansprechpartner und die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos.
Wie viele Kinder besuchen jeweils die Kurse?
Zwischen 100 und 120 Primarschulkinder besuchen die Kurse jedes Jahr.
Und wie viele Helferinnen und Helfer?
Wir fahren jeweils mit drei Bussen nach Laterns. In jedem Bus hat es zwei Begleitpersonen. Jeweils ein Mann und eine Frau. Ausserdem fahren wir zu zweit mit einem Privatauto mit. Falls es einen Unfall gibt und der Transport mit dem Privatauto möglich ist, nehmen wir das verunfallte Kind zurück in die Schweiz und bringen es ins Kinderspital St. Gallen. Das ist natürlich nur möglich, wenn das verunfallte Kind transportfähig ist. Ansonsten werden die Kinder ins Spital in Feldkirch gebracht mit einem Begleiter aus dem Team.
Für die Begleitpersonen sind es aber keine lockeren Ferientage?
Nein, es ist eine sehr anstrengende Woche. Die Helferinnen und Helfer machen dafür extra Ferien im Geschäft, um die Kinder zu begleiten. Sie helfen beim Mittagessen, sind Ansprechspersonen für die Skilehrer und Kinder, haben stets ein offenes Ohr und verarzten oft kleinere Wehwehchen, suchen Skistöcke oder leisten Hilfestellung bei der ersten Talfahrt der Anfänger. Wir sind aber ein super eingespieltes Team. Ich denke, das macht es dann auch aus. Wir treffen uns bereits zu den Vorbereitungen und haben gemeinsam viel Spass. Es sind daraus richtige Freundschaften entstanden.
Viele Kinder werden traurig sein, dass der Skikurs nicht stattfindet, haben Sie Rückmeldungen bekommen?
Die Absage ist über die Schule gelaufen, so habe ich lediglich die Rückmeldungen gehört, von den Kindern aus der Nachbarschaft. Aber vor allem die Kinder, welche jetzt die 6. Klasse besuchen sind traurig, weil es für sie kein nächstes Mal geben wird.
Und wie ist es für sie und das Helferteam?
Wir werden die Kinder sehr vermissen. Für die Männer und Frauen im Team ist die Woche in Laterns immer ein Highlight. Es ist eine ganz besondere Woche im Jahreskalender und wir haben darüber gesprochen im Team. Wir alle werden die Kinder und die tolle Stimmung im Car und in der Gemeinschaft vermissen.