Jungschreiner mit Power und Konzentration

18.11.2015 | TPoscht online
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Der Sektionsmeister an seiner Arbeit – konzentriert, schnell und präzis. Fotos: zVg.

Schnelles und genaues Arbeiten unter Zeitdruck, volle Konzentration und ein durchdachtes Zeitmanagement waren letzte Woche in Teufen gefragt. Am besten erfüllte Samuel Lutz aus Altstätten diese Aufgaben und meisterte ein nahezu perfektes Tischchen.

Kaum ein Geräusch war zu vernehmen in den Räumen der Holzfachschule in Teufen. Ein gutes Dutzend junger Handwerker waren vertieft in ihre Arbeit: Holzteile wurden zusammengesteckt, wieder auseinandergenommen, mit dem Stechbüttel korrigiert, nachgeschliffen und schliesslich verleimt. Danach wurden die Pläne für den nächsten Arbeitsschritt studiert und die Hölzer angezeichnet. Und bald dröhnten Hammerschläge durch die Hallen, die eben erwähnte Ruhe war plötzlich verschwunden. So ergab sich ein Arbeitsschritt nach dem anderen. Was blieb, war die spürbare Konzentration der Lehrlinge. Einen Tag dauerte für sie die Sektionsmeisterschaft. Ein Tag, der ihnen die Möglichkeit gab, das bisher Gelernte unter Wettkampfbedingungen zu zeigen und sich mit anderen Lernenden zu messen.

Hervorragender Sieger
Und so wurden am vergangenen Samstag die Resultate mit Spannung erwartet. Über 120 Personen, nebst den Teilnehmern auch zahlreiche Lehrmeister und Eltern, versammelten sich in der Holzfachschule und gaben der Rangverkündigung den würdigen Rahmen.

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Als Preis gab es je einen Handwerkzeugkoffer zu gewinnen.

 

Den ersten Platz belegte Samuel Lutz aus Altstätten, welcher bei der Thomas Sutter AG in Haslen die Lehre absolviert. Sein tadelloses Möbel bot kaum Anlass zur Kritik und wurde mit 90.3 von 100 Punkten bewertet. Mit wenig Abstand folgten Silvan Lämmler aus Waldstatt (Blumer Schreinerei AG) auf Platz zwei und Mariano Zellweger aus Speicher (Nägeli AG) auf Platz drei. Für einmal war der vierte Platz kein undankbarer. Denn auch der viertplatzierte Patrick Breitenmoser aus Appenzell (M. Mazenauer AG) sicherte sich ein Ticket für die überregionalen Meisterschaften.

Verschiedene Ziele
45 Lehrlinge haben in diesem Jahr mitgemacht und sich der Herausforderung gestellt. Die Ziele waren ganz verschieden, denn es nahmen Mädchen und Knaben aus allen vier Lehrjahren teil. Für die einen war es das erste Ma,l unter Zeitdruck eine Schreinerarbeit ganz alleine herstellen. Andere übten für die wichtige Teilprüfung für den Lehrabschluss. Wieder andere hatten Ambitionen auf eine Qualifikation für die Regionale Meisterschaft. Schliesslich haben in den letzten Jahren die Appenzeller Jungschreiner immer wieder für gute Resultate gesorgt, die Vorbilder bis hin zum Weltmeister sind vorhanden. Für alle aber war die Sektionsmeisterschaft eine gute Erfahrung mehr auf dem Lernweg zum ausgebildeten Schreiner.

Stufentischchen
Das Wettbewerbsobjekt war ein Stufentischchen aus Massivholzbeinen und Sperrholzplatten als Tischflächen. Die Verbindungen waren als Zapfen, mit Dübel oder geschraubt anzufertigen. Auch die zu benutzenden Maschinen waren vorgegeben, denn es wurde viel Wert auf die eigentliche Handarbeit gelegt.

Nebst den fachspezifischen Schreinerkenntnissen waren insbesondere die Strategie und das Zeitmanagement für den Erfolg wichtig. Unter Zeitdruck zeigte sich rasch, ob und wie die Lehrlinge ihre Ressourcen ausspielen können. «Die Lehrlinge sollen erkennen, wo sie mit ihrem Wissen, Können und auch Wollen stehen», erklärte Thomas Meier, Ausbildner an der Holzfachschule. Und so prognostizierte er bereits zweieinhalb Stunden vor Arbeitsende, dass nicht alle mit ihrem Möbel fertig würden: «Damit wird den Lernenden auch ihr Optimierungspotenzial aufgezeigt, das sie zum Beispiel im Hinblick auf die Zwischenprüfung ausschöpfen sollen.»

Ganz in diesem Sinne wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ein Power-Schreinern Block eingefügt. Innerhalb von 75 Minuten waren einige, auf den ersten Blick einfache, Verbindungen von Hand herzustellen. Doch erwies sich die Aufgabe unter Zeitdruck als anspruchsvoll, wie Thomas Meier ausführt. Das zeit- und auftragsorientierte Arbeiten sei aber auch bei Kundenaufträgen wichtig. Denn nicht immer müsse eine Holzverbindung auf den Zehntelsmillimeter zusammenpassen, sondern als Konstruktion «verhäbe». pd.

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