Die letzte der vier Aufführungen der Bach-Kantorei findet am Sonntag, 24. November, 17 Uhr in der Grubenmann-Kirche statt.
Seit seiner Uraufführung am 18. Februar 1869 im Leipziger Gewandhaus wurde das deutsche Requiem zu einem der meistgespielten oratorischen Werke des gesamten musikalischen Repertoires und vermag Ausführende und Zuhörende immer wieder zu packen. „Seit Bachs h-Moll-Messe und Beethovens Missa solemnis ist nichts geschrieben worden, was auf diesem Gebiete sich neben Brahms‘ deutsches Requiem zu stellen vermag.“ So beschrieb der Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick dieses Werk, das dem gerade 33-jährigen Komponisten den Durchbruch verschaffte. Auch Clara Schumann, durch eine enge Freundschaft mit Brahms verbunden, schreibt ihm, „dass ich ganz und gar erfüllt bin von Deinem Requiem, es ist ein ganz gewaltiges Stück, ergreift den ganzen Menschen in einer Weise wie wenig anderes.“
Keine Messe für die Toten
Mit einer Vertonung des klassischen lateinischen Requiem-Textes hat Brahms‘ deutsches Requiem wenig gemein. Die Textauswahl traf der Komponist selbst in Luthers deutscher Bibel-Übersetzung. Er kombinierte Passagen aus dem Alten und Neuen Testament und achtete darauf, dass sich diese Texte konfessionell neutral an die Zuhörer wenden und ihnen letztlich Trost vermitteln. Denn Brahms‘ Requiem ist keine Messe für die Toten, sondern eine Trauer- und Trostmusik für die Lebenden, für die Hinterbliebenen, „die da Leid tragen“ und natürlich letztlich auch für uns alle, die wir wissen, dass wir selbst einmal sterben müssen.
Hiroko Haag und Manuel Walser sind die Solisten
Die Kantorei singt das Requiem in der «Londoner Fassung» mit vierhändiger Klavierbegleitung, ergänzt mit der Paukenstimme aus der Orchesterfassung. Solisten sind die auch an der Musikschule tätige Sopranistin Hiroko Haag und der junge Teufner Bariton Manuel Walser. Den Klavierpart spielt das St. Galler Klavierduo Gareis & Pohl.
Eintritt frei, angemessene Kollekte