Am 19. Januar informierten Gemeinderat und Heimkommission, dass das kleinste der drei Teufner Altersheime, das Haus Bächli, geschlossen wird. Was bedeutet der Wechsel für die 14 betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner?
Wir begleiteten Martha Fässler auf der Suche nach einem neuen Platz und sprachen mit Heimleiter Paul Egger (siehe separates Interview).
Martha Fässler, Jahrgang 1934, lebt seit fünfeinhalb Jahren im Haus Bächli. Das ländliche Cachet erinnert sie an das Appenzellerhaus im Feld, wo sie aufgewachsen ist und viele Jahre lebte. Angetan hatte es ihr auch die überschaubare, familiäre Grösse, das freundliche Personal und das gute Essen.
Dass dieses Heim irgendwann einmal geschlossen werde, habe man ihr schon beim Eintritt im September 2011 gesagt. Als sie Mitte Januar erfuhr, dass es nun plötzlich soweit sei, sei sie doch ein bisschen erschrocken.
Heute hat sie einen wichtigen Termin mit Paul Egger, dem Gesamtleiter der drei Alters-und Pflegeheime. Er bemüht sich persönlich darum, für die Bewohnerinnen und Bewohner einen passenden neuen Platz zu finden.
Doch zuerst zeigt uns Martha Fässler, wie sie jetzt wohnt. Im ehemaligen Bürgerheim Bächli stehen ihr zwei kleine Zimmer zur Verfügung: Im einen hat gerade mal das Bett Platz, auf der anderen Seite des Korridors ist das Stübchen mit dem Zweiersofa, einem Tisch und einem antiken Sekretär, einem richtigen Erbstück.
«Den will ich unbedingt mitnehmen, den hat meine Grossmutter mit in die Ehe gebracht, und sie hat ihn schon von ihrer Grossmutter erhalten.»
Der Sohn erfuhr die Nachricht aus dem Autoradio
Martha Fässler hat sich die Masse ihrer Möbel genau aufgeschrieben, damit sie Platz haben am neuen Ort.
Heute wird ihr Heimleiter Paul Egger im Haus Lindenhügel drei verschiedene Zimmer zur Auswahl anbieten.
Mit dabei ist Schwiegertochter Ruth, die Frau ihres ältesten Sohnes. Er hatte die Nachricht, dass seine Mutter das Bächli verlassen muss, aus dem Autoradio erfahren.
Nach kurzer Fahrt zum Lindenhügel präsentiert Paul Egger zwei Varianten im Erdgeschoss des modernen Hauses.
Der Funke springt jedoch erst beim dritten Vorschlag, einem mit Holztäfer ausgekleideten Zimmer im ersten Stock. «Heimelig» findet sie es. Auch die kleine Garderobe beim Eingang, die grosszügige Loggia mit Panoramablick auf den Alpstein gefallen ihr – und dazu verfügt es über ein grosszügiges Bad mit Toilette. Im Bächli musste sie die Gemeinschaftseinrichtungen auf dem Stockwerk benutzen.
Lange studieren muss Martha Fässler nicht mehr: Nur gerade fünf Tage, nachdem sie als Bewohnerin von der Schliessung erfahren hat, ist der Entscheid klar, der Rest nur noch eine Frage der Formalitäten. Bereits anfangs Februar soll der Umzug sein. «Ich freu mich auf mein neues Zimmer, auch wenn es etwas teurer ist.»
Auch Schwiegertochter Ruth ist froh, dass es so schnell geklappt hat. «Dass unser Grosi die Veränderungen so positiv aufnimmt und so flexibel ist, ist das grösste Geschenk.»
TÜÜFNER POSCHT 1 | 2017
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