Der Männerchor Tobel Teufen lud zum Unterhaltungsabend, und der Lindensaal war zum Brechen voll.
Den Auftakt machten die Jagdhornbläser oben auf der ebenfalls praktisch vollbesetzten Tribüne mit einem Signal. „Bunt sind schon die Wälder“, stimmte unten auf der Bühne der Männerchor ein. „Halali und Rebensaft“: das Thema Jagd und die Huldigung des edlen Rebensaftes, der Jagd, aber auch des Waldes und gar des Gerstensaftes oder der hübschen Mädchen waren der rote Faden durch das ganz auf die Freuden des Herbstes eingestellte Programm.
Hier geht’s direkt zu Ausschnitten aus dem Programm „Halali und Rebensaft“ (16min, Youtube)
Dirigent Benno Walser, der seine Männer wie gewohnt schneidig auf Trab hielt, setzte in bewährter Manier auf den Wechsel zwischen Auftritten der Gäste, typischer Männerchorliteratur und Jodelliedern.
Zu Gast war die exakt vor 40 Jahren gegründete Appenzeller Jagdhornbläsergruppe Waldkauz AR unter Leitung von Jakob Fitze.
Mit Vater und Sohn Ruedi Preisig vom Rest. Schönenbühl spielen hier auch zwei Teufener Jäger mit. Die eher seltene Kombination von Jagdhorn und Gesang hatte einige gemeinsame Proben erforderlich gemacht.
Dass es zwei verschiedene Jagdhörner gibt, was die einzelnen Jagdhornsignale bedeuten, und was trotz Beschränkung auf fünf Töne möglich ist, erzählte Jörg H. Schoch, der die Männer auch am Piano begleitete.
Weitere Informationen zur Liederauswahl gab es von Georges Winkelmann, der mit seinem trockenen Witz in Teufen Kultstatus hat.
Als Überraschung gab es auch einen Auftritt von Dirigent Benno Walser als französischer Chansonnier sowie einen kurzen Abstecher nach Übersee, hat es doch in den Reihen der Männerchörler mit Stephen Braddock (Tüüfner Chopf TP 4/2014) einen waschechten US-Amerikaner, der mit viel Schmelz ein amerikanisches Herbstlied intonierte.
Und, selbstverständlich für den Männerchor Tobel, durften auch Zäuerli und Jodellieder nicht fehlen, verfügt der Chor doch über ein paar kräftige Jodelstimmen und eigen eigenes Jodelchörli.
Dramaturgischer Höhepunkt des musikalischen Teils war ein bacchantisches Fest.
Die Leute im Saal folgten gerne den Anfeuerungsrufen des Moderators und stiessen mit den Männerchörlern und Jagdbläsern auf den gelungenen Abend an.
Zum Gaudi des Publikums führte Niklaus Sutter, der Präsident der Jagdbläser auch seinen Hund auf die Bühne.
Eine Zugabe wurde nicht gefordert, vielleicht, weil das Publikum sich nach dem rund zweistündigen Programm auf die Pause freute, wo man nochmals bei den feinen Sachen aus Küche und Keller zulangen oder das Glück mit einem Tombolalos versuchen konnte. Danach strapazierte die Theatergruppe mit dem Schwenk „Lieber ledig und frei“ die Lachmuskeln des Publikums. Erich Gmünder
Das Programm wird heute Sonntag, 9. November um 1330 Uhr wiederholt, ab 1200 Uhr besteht die Möglichkeit, das Mittagessen einzunehmen.