Ist Gebrauchtes wieder in?

31.08.2023 | Alexandra Grueter-Axthammer
Stoffwechsel Trainerjacke Corinne
Corinne Unger betreibt seit drei Jahren den Secondhandladen "Stoffwechsel". Foto: axa

Alexandra Grüter-Axthammer

Die kultige Vokuhila-Frisur ist wieder da. Dieter Bohlen, Nena und Andre Agassi trugen diesen Stil in den 80er-Jahren – und wahrscheinlich haben einige von unseren Leserinnen und Lesern das auch getan. Doch das ist nicht das einzige Mode-Comeback, wie uns Corinne Unger vom Secondhandladen «Stoffwechsel» erzählt.

Die Mode ist bekanntlich ein ständiges Auf und Ab, ein Zyklus, in dem Trends kommen und gehen. Vergangene Modestile erleben eine Renaissance und erobern erneut die Laufstege und Straßen. Vom ikonischen Vokuhila bis hin zu Neonfarben und Birkenstockschuhen – derzeit ist eine Zeitreise durch die Modewelt angesagt. Es gibt kaum einen Ort, an dem Mode aus verschiedenen Jahrzehnten dichter beieinander hängt als in einem Secondhandladen. Auch im «Stoffwechsel» an der Teufenerstrasse finden sich gut sortiert – neben Aktuellem – allerlei knallige, synthetische und bunte Erinnerungen an vergangene Modetrends. Corinne Unger aus Teufen hat sich vor drei Jahren ihren Traum erfüllt und den Secondhandladen «Stoffwechsel» in St. Gallen eröffnet.

«Derzeit lohnt es sich, in den Schränken von Eltern und Großeltern zu stöbern. Ein Vintage-Element wie eine 70er-Jahre-Bluse, gepaart mit einem aktuellen Rock, verleiht einen ganz persönlichen und einzigartigen Stil», sagt Corinne Unger. Die passionierte Verfechterin von Secondhand-Mode kleidet sich selbst seit vielen Jahren mit gebrauchten Kleidern. «Das Gefühl, ein gebrauchtes Stück zu tragen, statt etwas Neues, mag ich sehr.»

Retro-Chic in der Garderobe

Bunte Trainingsanzüge mit kontrastierenden Streifen oder Mustern sind wieder im Fokus, ebenso Leggings aber auch bauchfreie Oberteile, die in den 70er und 80er Jahren trendig waren, erleben ein Revival und werden oft mit hoch taillierten Hosen oder Röcken kombiniert. Wer die Jahre erlebt hat, dem entlocken diese Modetrends einige Erinnerungen. Im Laden von Corinne Unger finden sich nebst den kurzen Oberteilen auch neonfarbene Trainingsjacken und Schlaghosen aus den 70er-Jahren. Doch nicht alle Stücke sind originale Vintage-Stücke aus dem vergangenen Jahrhundert. «Es sind auch neue Hosen und Oberteile, die im alten Stil gefertigt wurden. Aktuell sind grenzenlose Kombinationen möglich – das schafft Spannung und erlaubt einen individuellen Stil.»

Mittlerweile ist Corinne Unger eine Expertin, wenn es um vergangene und aktuelle Modetrends geht. Ihr Secondhandladen ist nicht nur ein Ort des Wiederentdeckens, sondern auch ein Hort der Nachhaltigkeit. Inmitten einer harmonischen Atmosphäre, eingerichtet mit gebrauchten Stühlen, Spiegeln und Accessoires, lebt Corinne Ungers Leidenschaft für Gebrauchtes auf.

Nachhaltigkeit im Fokus

Corinne Unger führt mich durch den kleinen, schmucken Laden mit allerhand liebevollen Details und überraschenden Accessoires. Für sie geht es in ihrem «Stoffwechsel» nicht nur um Mode, sondern vor allem um Nachhaltigkeit. Die gelernte Kindergärtnerin widmet sich seit einem Jahr nun ganz dem Secondhandladen und fördert die Idee, dass Bekleidung nicht neu hergestellt werden muss. Die Wiederverwendung steht im Vordergrund, und Corinne Unger freut sich über jede Kundin und jeden Kunden, der sich für ein gebrauchtes Kleidungsstück entscheidet. Ihr Laden schafft eine Möglichkeit, Mode nachhaltig zu gestalten und jedem Teil eine zweite Chance zu geben. Im Laufe der Jahre hat sie viel über die Herkunft, die Zeit und die Qualität von Textilien gelernt. Ihre Recherche im Internet und ihre taktilen Fähigkeiten für Stoffe und Materialien haben sie zur Expertin gemacht.

Frauen sind die Hauptkundschaft in ihrem Laden, aber auch Männer finden hier ihren modischen Begleiter. Die Kleider können im Laden sauber und ganz abgegeben werden, entweder als Spende oder auf Kommissionsbasis. Die Kommission liegt beim Verkauf zwischen 20 bis 40 Prozent und wird im Voraus von der Kundin oder dem Kunden festgelegt. Allerdings hat Corinne Unger bereits eine beachtliche Menge an Kleidungsstücken erhalten und kann oft nicht alles annehmen, was man ihr bringt. «In solchen Fällen treffe ich intuitiv Entscheidungen, basierend darauf, was ich bereits im Laden habe, was gefragt ist und bewerte zudem die Qualität», erklärt sie. Nicht verkaufte Kleidungsstücke werden an eine karitative Organisation weitergegeben; das, was dort nicht verkauft wird, findet einen weiteren Weg. Letztendlich sei es schwer nachzuvollziehen, wohin die Stücke ganz am Ende gelangen.

Beim Verlassen des Ladens entdecke ich dann noch Rollschuhe, weiß und mit je zwei Rollen vorne und hinten – ein authentisches Stück aus den 80er-Jahren. Die perfekte Ergänzung dazu wäre die unverkennbare Vokuhila-Frisur.

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