Im hohen Gras

18.06.2025 | TPoscht online

Der Patentjägerverein Appenzell Ausserrhoden konnte dieses Jahr die Dienstleistung des Abfliegens von Heuwiesen vor dem Mähen nach Rehkitzen wieder allen Landwirten in Appenzell-Ausserrhoden anbieten. Für die Landwirte ist dieser Service kostenfrei.

Felix Eberhard, Hegeobmann Patentjägerverein AR, Speicher

Es standen im ganzen Kanton 12 Drohnenteams zur Verfügung, bestehend aus dem Piloten oder der Pilotin und und ein bis zwei Jägerinnen oder Jäger, welche die im hohen Mähgras entdeckten Kitze sichern. Bis dato konnten in diesem Jahr 70 Kitze gesichert und 45 grössere Kitze aus den Wiesen vertrieben werden.

Dies dient einerseits dem Tierwohl, andererseits hat der Landwirt so eine sehr hohe Sicherheit, dass er kein Rehkitz vermäht. Dies bedingt, dass er die Wiesen zeitnah nach dem Abfliegen mäht. Da sich sonst in der Zwischenzeit Kitze in der Wiese ablegen oder die Geiss ihre Kitze frisch in der Wiese setzt (zur Welt bringt).

Tierkadaver wie Rehkitze im Futter können zu Botulismus führen. Dieses toxische Gift im Futter führt häufig zum Tode von Rindern und Pferden. Die Wiesen sollten in den frühen Morgenstunden abgeflogen werden, damit ein Temperatur-unterschied von den kühleren Mähwiesen zu den körperwarmen Kitzen vorhanden ist, um diese mit der Drohne mit Wärmebildkamera dank des Temperaturunterschiedes zu entdecken.

Die entdeckten Kitze werden dann je nach Situation direkt in der Wiese oder am Waldrand im Schatten unter einem Harass (Kiste) gesichert, bis die Wiese gemäht ist. Der Harass muss sehr gut gesichert sein, damit die sich in der Nähe befindende Rehgeiss, die Kitze nicht befreien kann, sonst werden sich die befreiten Kitze oftmals wieder in der Deckung des hohen Grases in der Wiese verstecken.

Nachdem Mähen wird der Harass entfernt, ohne die Kitze zu berühren. Die Rehgeiss wird, wenn wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, zu den Kitzen zurückkehren und diese an einen sicheren Ort führen.

Sollten jetzt Rehkitze an Weg- oder Waldrändern bzw. im Wald entdeckt werden: Diese nicht berühren. Wie beschrieben, wird die Rehgeiss diese in Kürze wieder an einen sicheren Ort bringen. Wünschenswert ist auch, bis Ende Juli Hunde auf Wegen entlang oder in der Nähe von Waldrändern oder im Wald zum Schutz der Kitze an der Leine zu führen.

In den Monaten Mai bis Juni setzt die Rehgeiss meist zwei Kitze. Sie wählt den Setzplatz der Kitze an einem bewachsenen, sonnigen und trockenen Ort. Die Rehgeiss leckt diese sofort nach der Geburt trocken, und die Nachgeburt wird gefressen, damit sie keine Feinde anlockt. Die Kitze verstecken sich anschliessend in der Vegetation. Dabei sind sie dank der guten Tarnung ihres gefleckten Fells, ihrem absolut ruhigen Verhalten und dem anfänglich schwachen Eigengeruch für Raubtiere nur schwer wahrnehmbar. Das ist überlebenswichtig, da sie in den ersten Lebenswochen noch nicht mit ihrer Mutter fliehen können. Die wachsame Rehgeiss bleibt stets in der Nähe, um gegen Feinde wie Füchse oder Rabenkrähen usw. mit Schlägen der Vorderläufe die Kitze zu verteidigen. Während dieser Zeit sucht sie die Kitze nur zum Säugen auf.

Link zum Video «Rehkitzrettung»:

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