«Ich fühle mich über den Tisch gezogen»

02.04.2013 | Erich Gmünder
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Hans Zimmermann, der Betreiber des Publitaxi, schildert die Gründe, die zu seiner Kündigung geführt haben. Foto: EG

Erich Gmünder

Die Umstände, die zur Kündigung des Publitaxi-Betreibers Hans Zimmermann geführt haben, stossen bei vielen auf Unverständnis. Dies wird nicht nur in den Leserbriefen, sondern auch bei Gesprächen mit Bewohnern, besonders Angehörigen der älteren Generation, deutlich.

Derweil sitzt Hans Zimmermann auf einem Berg von Rechnungen, welche er aufgrund des massiven Umsatzrückgangs nicht bezahlen kann. Und er fühlt sich von der Gemeinde über den Tisch gezogen.

Über Passus gestolpert

Hans Zimmermann stolperte offenbar über einen Terminus im neuen Vertrag, das sogenannte «Doppelmess-System» – ein Begriff, der selbst ihm als langjähriger Taxifahrer nicht bekannt gewesen sei, als dieser im neuen Vertrag auftauchte. Der Verhandlungspartner auf Seiten der Gemeinde habe ihn aber immer wieder beruhigt, er solle das positiv sehen, die Rechnung gehe dann schon auf.

In Klammern steht im Vertrag, welcher der Tüüfner Poscht vorliegt, dass «kein Doppelmess-System von Weg und Zeit zulässig» sei. Laut Gemeinde ist damit gemeint, dass nur die effektiv gefahrenen Kilometer pro Fahrgast berechnet werden könnten, nicht jedoch Hin- und Rückfahrt.

Dies im Gegensatz zur zweijährigen Probezeit, wo klaglos akzeptiert wurde, als er beide Wege berechnete. Deshalb hat sich nun der Beitrag der Gemeinde auf einen Schlag halbiert.

Hans Zimmermann zeigt das anhand der Vergleichsmonate März 2012 und März 2013. Bei 650 Fahrten im März 2012 resultierte ein Gemeindebeitrag von Fr. 7‘195.00, bei 707 Fahrten im März 2013 reduzierte sich der Beitrag der Gemeinde auf Fr. 2579. Für Hans Zimmermann bedeutet dies, dass er seinen Angestellten die an den Umsatz gekoppelten Löhne um bis zu 40 Prozent kürzen musste. Umgerechnet ergab das Stundenlöhne von unter zehn Franken, so dass er sich zur Kündigung des Vertrages und damit verbunden zur Entlassung von zwei Angestellten entschliessen musste.

Lohnabrechnung bahnhoftaxi teufen
1613 Franken Monatssalär für 252 Stunden Einsatz. Lohnabrechnung Chauffeur, 100 Prozent Anstellung, 21 Dienstschichten à 12 Stunden, inkl. Schicht- und Nachtarbeit, Arbeit an Sonn- und Feiertagen. zVg.

Der Gemeinderat nimmt an seiner nächsten Sitzung offiziell Kenntnis von der Kündigung des Publitaxi-Betreibers. Der Betrieb soll baldmöglich wieder ausgeschrieben werden, um eine nahtlose Weiterführung zu ermöglichen, hiess es letzte Woche. Für Hans Zimmermann ist klar: «Zu einer Fortsetzung des Betriebs bin ich nur zu den ursprünglichen Bedingungen bereit.»

Gemeinde, News

 

«Offensichtlich einem Rechnungsfehler unterlegen»

Gemeinde nimmt Stellung zur Kündigung des Publitaxi-Betreibers. weiterlesen…

| 28. 03. 2013 | Gemeinde, News | Keine Kommentare  | Edit

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