Mit diesem Plakat wirbt der Gewebeverband AR für das lokale Gewerbe. Foto: Screenshot
Gestern hat der Bundesrat über die geplanten Lockerungsschritte des Lockdowns im März informiert. Für das Gewerbe – insbesondere die Gastronomie – sind die Aussichten weiterhin schlecht. Auch der Gewerbeverband AR kann die angekündigten Anpassungen «nur bedingt gutheissen». Er erwartet deshalb, dass sich die Kantons-Regierung in der Vernehmlassung für die Ausserrhoder Wirtschaft einsetzt. Mehr in der nachfolgenden Medienmitteilung:
Der Gewerbeverband AR nimmt Kenntnis von den gestern angekündigten teilweisen Lockerungen der Corona-Massnahmen und stuft diese als vage und ohne langfristige Planungssicherheit ein. Nun erwartet der Gewerbeverband AR vom Ausserrhoder Regierungsrat, dass er sich in der Vernehmlassung für die Ausserrhoder Wirtschaft einsetzt.
Der Gewerbeverband AR vereinigt einen sehr grossen Teil der lokalen Wirtschaft in Appenzell Ausserrhoden. Diese Wirtschaft ist mehr als die Summe ihrer Teile: Sie sorgt für Wertschöpfung, für Arbeits- und Ausbildungsplätze aber noch für viel mehr. So sorgen die lokalen KMU für ein gutes Zusammenleben, für gesellschaftlichen Austausch sowie für Lebensqualität.
Mit diesem Hintergrund kann der Gewerbeverband AR die vom Bundesrat angekündigten Anpassungen der Corona-Massnahmen nur bedingt gutheissen. Dass der Detailhandel und die Fachgeschäfte wieder öffnen sollen, wird gutgeheissen. Insbesondere die Gastronomie, aber auch die Kultur und der Sport würden jedoch weiterhin unverhältnismässig und unfair behandelt. Dieses Vorhaben des Bundesrats entspricht nicht der Vorstellung eines Bundesrats mit bürgerlicher Mehrheit. Umso mehr hofft der Gewerbeverband AR nun auf die Kantonsregierungen, welche dieser Tage zu den Vorschlägen des Bundesrates konsultiert werden. Der Gewerbeverband AR ist deshalb schon vor der gestrigen Ankündigung des Bundesrates schriftlich an den Ausserrhoder Regierungsrat gelangt und hat diesen dringlich gebeten sich gegenüber dem Bundesrat für die Bedürfnisse der Ausserrhoder Wirtschaft – sprich auch für eine sinnvolle Öffnung der Gastronomie – einzusetzen.
Die Entschädigungslösungen sind zwar vorhanden und von Ausserrhoden auch im unterstützenden Sinne für das Gewerbe umgesetzt. Doch der Schaden, welche der Lockdown anrichtet, geht viel weiter: Wenn lokalen Restaurants nicht öffnen können, fehlen lokale Anziehungs- und Austauschorte. Die Gesellschaft kann sich nicht mehr treffen, redet nicht mehr miteinander und begegnet sich nicht mehr. Das lokale Zusammenleben geht verloren. Auch die Einschränkung der Anzahl Personen wiegt aus Sicht des Gewerbeverbandes AR in Hinblick auf eine zufriedene Gesellschaft schwer und ist nicht zuletzt – wenn auch schlecht messbar – ebenfalls gesundheitsschädigend. Im Bezug auf die aktuell angespannte Situation in den Spitälern – einem wiederkehrenden und nachvollziehbaren Argument der Gesundheitsämter für die Legitimation des aktuellen Lockdowns – stützt sich der Gewerbeverband AR auf die offiziell kommunizierte Entwicklung der Zahlen ab und stellt fest, dass diese stark rückläufig sind. Die Schutzkonzepte sind vorhanden und der Gewerbeverband AR setzt voraus, dass diese von den Gewerbebetrieben konsequent umgesetzt werden. Dies bestätigen auch die zuletzt vermehrten Kontrollen des Arbeitsinspektorats. Aufgrund all dieser Tatsachen erwartet der Gewerbeverband AR vom Ausserrhoder Regierungsrat, dass er sich in der Vernehmlassung für das Gewerbe einsetzt. Ähnlich der Phase vor dem Lockdown müssten nun auch in der Phase der Öffnung Kantonale Regelungen möglich sein. Das Ausserrhoder Gewerbe wäre bereit, verbunden mit den nötigen Schutzkonzepten, raschere Lockerungsschritte zu vollziehen. pd