Hallo, ich heisse Sepp

19.10.2024 | Timo Züst

Bereits zum fünften Mal bildet die kantonale Stier- und Herbstschau auf dem Zeughausplatz den Abschluss der Viehschau-Saison. An diesem Samstag werden die besten Stiere des Kantons und eine Gemeinde als Cupsiegerin gekürt. Für diesen «Gesamtsieg» müssen die Landwirte der jeweiligen Gemeinde in jeder Kategorie (Laktationen) sehr gute bzw. leistungsstarke Kühe haben.

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Bereits zum fünften Mal bildet die kantonale Stier- und Herbstschau auf dem Zeughausplatz den Abschluss der Viehschau-Saison. An diesem Samstag werden die besten Stiere des Kantons und eine Gemeinde als Cupsiegerin gekürt. Für diesen «Gesamtsieg» müssen die Landwirte der jeweiligen Gemeinde in jeder Kategorie (Laktationen) sehr gute bzw. leistungsstarke Kühe haben.

Hinweis: Hier finden Sie die Rangliste der Kühe (Herbstcup) und hier die der Stiere.

Eine Viehschau kann für den ungeschulten Zuschauer etwas einschüchternd wirken. An diesem Samstag sowieso. Denn heute sind hier nicht nur Kühe, sondern auch 53 Stiere anzutreffen. Ausserdem sind da noch die unzähligen Fachbegriffe. Während der Beurteilung im «Ring» spricht der Juror zum Beispiel von einem «besonders trockenen Fundament». Aber es ist wie (fast) überall: Fragen hilft. Und der Journalist hat Glück.

Neben ihm steht nämlich ein Fachmann: Jakob Oertle ist Präsident der Ausserrhoder Kommission für Viehwirtschaft und Mitorganisator der Stier- und Herbstschau. Er erklärt: «Mit dem ‘Fundament’ sind die Knie gemeint. Und ‘trocken’ heisst, sie sind besonders schlank bzw. zeichnen sich unter der Haut gut ab.» Auch bei den Abkürzungen «OB» und «BS» kann er weiterhelfen. Sie bedeuten «Original Braunvieh» und «Brown-Swiss». Auf dem Zeughausplatz stehen heute sowohl bei den Kühen als auch bei den Stieren mehr BS-Tiere.

«Aber die OB sind wieder beliebter. Es werden eher mehr», sagt Oertle. Dass die Ausserrhoder Landwirte teilweise wieder auf diese Rasse setzen, hat mit ihrer Genügsamkeit zu tun. Diese Kühe geben zwar tendenziell etwas weniger Milch als die «Brown-Swiss», aber: «Sie brauchen auch weniger Nahrung. Deshalb passen sie gut in diese Höhenlagen. Und auf die Alpen sowieso.»

Der Herbstcup

Wie bei allen Viehschauen, wird auch beim Herbstcup nach Kategorien prämiert. Während es bei den Stieren um das Alter geht, werden die Kühe nach Laktationen eingeteilt; die erste, die zweite, die dritte und vierte und die fünfte und folgende. Gemeint sind die Phasen der Milchproduktion. Anders als bei den Gemeindeviehschauen gibt es hier aber eine «Gesamtsiegerin». «Man muss durchs Band gute Kühe haben, um eine richtig gute Punktzahl zu erreichen», erklärt Jakob Oertle. Die Spielregeln sind: Jede Gemeinde bringt mindestens drei Kühe zu Herbstcup. Eine vierte ist optional. Für die Gesamtpunktzahl werden die drei besten berücksichtigt. «Wichtig ist, dass die erste drei Laktations-Perioden vertreten sind.» Und es gibt noch eine Bedingung: Mitmachen dürfen nur Landwirte, die auch an der jeweiligen Viehschau in ihrer Gemeinde mitgemacht haben. Heuer sind am Herbstcup zwölf Gemeinden dabei. Teufen wird durch Walter Giger-Hauser, Ernst Biser, Christian Graf jun. und Ueli Koller vertreten.

Die Stiere

Christian Graf junior und senior: Vor drei Jahren hat der Junior den Betrieb des Vaters übernommen. Und mit ihm die Tradition der Stierhaltung. Hier posieren die zwei mit ihren ältesten Stieren: Elmer (links) und Kaiser, beides sind OB-Stiere. Elmer kam am 2. Februar 2020 und Kaiser am 26. Oktober 2021 auf die Welt.

Sie sind die eigentlichen Stars der heutigen Schau: die Stiere. 53 von ihnen stehen auf dem Zeughausplatz. Der jüngste ist 321 Tage alt («Umillo» von Beat Widmer), der älteste 4 Jahre und 260 Tage («Elmer» von Christian Graf jun.). Sie werden nach Rasse (OB/BS) sowie Alter eingeteilt und später im Ring beurteilt. Dabei geht es unter anderem um das angesprochene Fundament. Aber auch um den Gang, das Wachstum oder die Linie. Wer noch mehr über die Stiere wissen will, studiert am besten das Info-Heft zur Schau. Darin sind alle Tiere minuziös aufgelistet. Bei den Stieren erfährt man so – mit etwas Übung – den Namen des Tiers, die Namen der Eltern sowie des Grossvaters («Das interessiert viele. Ist wie bei den Menschen: Manchmal überspringt eine Eigenschaft halt eine Generation.»), die durchschnittliche Milchleistung der Mutter und deren Punktierung bzw. Beurteilung durch Zuchtexperten. Diese Informationen sind wichtig für Viehzüchter. «Man versucht natürlich immer, einen Stier zu finden, der leistungsstarken Nachwuchs verspricht», sagt Jakob Oertle.

Die TP kennt sich mit der Viehzucht zwar nicht aus. Aber sie hat sich die Stiere trotzdem genau angeschaut – und einige zu einem Porträt-Foto überredet. Dürfen wir vorstellen:

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