«Beim Lesen der Baubewilligungen habe ich dann doch etwas gestutzt», sagt Roman Imhof. Er ist als Fachverantwortlicher Umwelt und Energie für den neuen Teufner Energiefonds zuständig. Dieser wurde von der Bevölkerung vor ziemlich genau einem halben Jahr aus der Taufe gehoben: Am 12. März wurde er an der Urne überdeutlich mit fast 80 Prozent angenommen. «Das hat uns natürlich sehr gefreut. Ein starkes Zeichen dafür, dass Teufen bereit ist, auch etwas für mehr Nachhaltigkeit zu investieren.» Dieses «Etwas» ist fürs Erste auf 250’000 Franken pro Jahr begrenzt. So hoch dürfen die Einlagen der Gemeinde in den Energiefonds sein. Heuer sind es allerdings nur 125’000 Franken. Der Grund: Fonds und Vollzugsverordnung sind erst per 1. Juli in Kraft getreten. Einige Gesuche haben Roman Imhof auch bereits erreicht. Es sind allerdings weniger als erwartet. «Es besteht eine grosse Differenz zu den erteilten Baubewilligungen für Heizungsersetzungen.» Seine Vermutung: Der Fonds ist noch nicht im Bewusstsein von Bauherrschaften und Projektleitungen angelangt. «Unsere Aufgabe ist deshalb, so viel wie möglich darüber zu reden.»
Wann gibt es Geld?
Wem Geld zusteht, wird in der Vollzugsverordnung zum Energiefonds geregelt. Diese kann vom Gemeinderat bei Bedarf angepasst werden. Damit soll den raschen technologischen Fortschritten Rechnung getragen werden. Heute gilt: Ein Gesuch kann beim Ersatz einer Öl- oder Elektroheizung durch eine Luft/Wasser-Wärmepumpe, eine Sole/Wasser-Wärmepumpe, eine Holzheizung oder beim Anschluss an ein Wärmenetz eingereicht werden. Auch Batteriesysteme sind beitragsberechtigt, wenn sie in Verbindung mit einer neuen Photovoltaikanlage installiert werden. Und bei Gebäudehülle-Sanierungen gilt: Sie müssen bei Häusern mit einem Baubewilligungsjahr vor 2000 und bei bereits beheizten Räumen durchgeführt werden.
Mittlerweile sind bei der Gemeinde bereits Gesuche eingegangen. Roman Imhof vermisst aber insbesondere solche für den Ersatz von Heizungssystemen. Nicht nur wegen der angesprochenen Baubewilligungen: «Gerade in diesen Fällen ist der Aufwand für die Bauherrschaft sehr gering. Es reicht, wenn sie uns das vom Kanton bereits erstellte Gutachten weiterleitet. Wir können uns dann danach richten.» Wichtig dabei: Die Weiterleitung an die Gemeinde muss innerhalb von zwei Monaten nach Ausstellung des kantonalen Gutachtens erfolgen. Und die Bauherrschaft muss die Weiterleitung selbst erledigen – der Kanton darf das aus Datenschutzgründen nicht. «Wir appellieren deshalb an alle: Prüfen Sie das entsprechende Datum und melden Sie sich bei uns, falls Sie noch kein Gesuch gestellt haben.» Wie hoch der Zustupf von Seiten der Gemeinde ist, hängt stark vom entsprechenden Projekt ab. Die Beiträge bewegen sich 2000 bis 8000 Franken. Der Maximalbetrag wird allerdings nur bei Wärmedämm-Massnahmen ausbezahlt (20 Franken pro Quadratmeter).
Bei Fragen: fragen
Der Energiefonds ist ein neues Instrument. Das gilt für Teufen und den Kanton. «Uns ist bewusst, dass es etwas Zeit brauchen wird, bis sich das Dorf daran ‘gewöhnt’ hat», sagt Roman Imhof. Wichtig ist ihm deshalb: «Bei Unsicherheiten oder Fragen am besten einfach anrufen. Wir helfen gerne weiter.» Ausserdem verspricht er: Die Bearbeitung der Gesuche erfolgt rasch – innerhalb eines Monats. tiz
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