In Scharen strömten am Samstag, 30. April Besucherinnen und Besucher aus Teufen und der Region nach Bühler. Die vier Betriebe des Gewerbebaus an der Austrasse 10 luden zur Besichtigung ihrer Produktionsstätten ein.
Und sie scheuten keinen Aufwand, um den Besuchern mit Stolz und Freude einen Einblick zu geben in die Büros, die Zimmerei und Schreinerei, wo vom Bauplan über Innenausbauten bis hin zu montagefertigen Bauelementen die ganze Palette des Holzbaus zur Anwendung kommt.
Verbindendes Element – das Holz
Es sei eine ideale Kombination, sagt Martin Clavadetscher. «Die drei Holzbau-Betriebe mit ihren Mitarbeitern können sich hier, vereint unter einem Dach, gegenseitig unterstützen mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen, und Synergien schaffen, so etwa durch die gemeinsame Nutzung der Maschinen und des Holzlagers.»
Mit Hilfe eines Parcours fanden sich die Besucher zurecht im Labyrinth der Hallen, Gänge und Treppen, denen man anmerkt, dass das Gebäude immer wieder erweitert wurde. Auf Infotafeln erfuhr man Wissenswertes über die Produktionsabläufe und die Firmengeschichten. Zum Beispiel, dass Migg Heierli mit drei Mitarbeitern die Zimmerei 1981 im Löchli, Tobel gründete und sie kontinuierlich erweiterte bis zum heutigen Bestand von 25 Mitarbeitenden.
Heute arbeitet bereits die zweite Generation im Betrieb mit – die beiden Söhne Christian und Andreas.
In der Werkhalle fand ein Schau-Training für die Europameisterschaften der Zimmerleute statt. Drei der fünf Erstklassierten der Schweizermeisterschaften werden erkoren und dürfen an den EM im Dezember in Göteborg teilnehmen. Einer von ihnen ist der Lehrling bei Heierli, Marcel Heeb aus Stein. Er ist Vize-Schweizermeister der Zimmerleute.
An einer 3D-CAD-Zeichenstation gibt Holzbauingenieur Philip Pradella vom Ingenieurbüro Paul Grunder den Besuchern einen Einblick in die Möglichkeiten der computergestützten Planung: Jedes Bauteil kann so mit seinen spezifischen Eigenschaften erstellt werden (Gewicht, E-Modul, Dimensionen, Materialstruktur). Dadurch ist es möglich, von ganzen Bauuntergruppen die Schwerpunkte zu bestimmen. Diese Möglichkeit wird besonders bei der Planung von Turmhelmen genutzt. Die Bauteile werden fix-fertig in den Betrieben produziert (inkl. Eindeckung) und dann auf der Baustelle montiert. Dies geschieht über eine Rotationsachse, welche leicht über dem Bauteilsschwerpunkt liegt. Dadurch „fällt“ der Turm während dem Aufrichten direkt in den Senkel.
Nach der Besichtigungstour und den vielen „Schwätz“ mit Bekannten, die man unterwegs antraf, lockte die echt hölzig mit Hobelspänen dekorierte Tafel zum Schmaus.: Chäshörnli, Südwörscht mit Epfelmues – höchstpersönlich gekocht von Edi Tanner vom Mühltoblerhof. Dazu ein Kuchenbuffet aus ganz vielen Backöfen aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis. Und nicht zu vergessen, die gute Stimmung wurde untermalt von der Kapelle „Echo vom Hätschen“.
Dass viele junge Familien mit ihrer Kinderschar kommen würden, hatte man ebenfalls bedacht und sorgte für deren Unterhaltung mit einem Parcours durch das Holzlager und einer Schmink-Ecke.
Welch immense Vorarbeiten ein solcher Anlass benötigt, kann man sich vorstellen. „Doch es schweisst auch zusammen“, sagte ein Beteiligter. Es sei beeindruckend gewesen, wie alle, inklusive Angehörige von Mitarbeitern, mitgeholfen hätten. So habe man versucht, die Räume möglichst staubfrei zu machen, was gar nicht so einfach sei in einem Holzbearbeitungs-Betrieb.
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