Hinweis: Die Patientinnen und Patienten von Roland Neff wurden bereits über die Nachfolgelösung im Rahmen der neuen Hausarztpraxis im ehemaligen Altersheim Bächli informiert. Mehr zu diesem Projekt lesen Sie hier.
Im Januar wird Dr. med. Roland Neff seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. Damit endet ein Kapitel der Hausarztmedizin in Appenzell Ausserrhoden. Die Hausarztpraxis an der Hauptstrasse 115 in Niederteufen war für viele Menschen während über drei Jahrzenten eine wichtige Adresse. 32 Jahre lang hat Roland Neff mit seinem Team viele Patientinnen und Patienten betreut. Das ging weit über die «nine-to-five»-Arbeitszeit hinaus. Roland Neff war auch spät abends noch in seiner Praxis zu sehen, wie er Telefonate führte oder E-Mails – früher vor allem Briefe und Faxe – beantwortete.
Er wusste schon früh, dass es ihn in die Hausarztmedizin zieht. Das breite Wissen und die damit einhergehende Vielfalt des ärztlichen Berufes, wie man sie in keiner anderen Facharztdisziplin findet, machten und machen bis heute die Attraktivität des Hausarztberufes aus. Auch das langjährige Betreuen der Patienten von der Geburt bis zum Tod ist eine herausfordernde, aber schöne Tätigkeit.
Roland Neff war stets darum bemüht, dem aktuellen Wissensstand zu folgen. Auch heute noch überrascht er seine jüngste Tochter Andrina, die als Assistenzärztin an der Klinik für Allergologie und Dermatologie KSSG tätig ist, immer wieder mit sehr spezifischen und aktuellen Erkenntnissen aus ihrem Fachgebiet. Sein grosses Interesse an neuen Technologien, das ihn schon seit der Kindheit begleitet, führte dazu, dass die Hausarztpraxis in Niederteufen eine der ersten mit Computer und elektronischer Krankengeschichte in Ausserrhoden war.
Für Roland Neff ging es jedoch nie nur um das Anbieten der modernen ärztlichen Diagnostik und Therapie. Es war ihm ein grosses Anliegen, dass zwischenmenschliche Aspekte, das soziale Umfeld und die Wünsche des Patienten in die Behandlung miteinfliessen. Roland Neff hat sich sehr für bedürftige Patienten in Zusammenarbeit mit deren Familienangehörigen, der Spitex oder weiteren Organisationen eingesetzt. Die Arbeit in Behinderten- und Altersheimen war ebenfalls ein fester Bestandteil der Arbeitswoche und ihm immer sehr wichtig.
Aus der Sicht der Kinder
Wir vier Kinder durften von dir vieles lernen. Die Hausarztmedizin ist nicht ein Beruf: Sie ist eine Berufung. Wer sein Handwerk mit viel Leidenschaft und Freude ausübt, der kann viel Gutes bewirken.
Insbesondere für deine jüngste Tochter bist du ein grosses Vorbild in der Medizin. Im Umgang mit Patienten, im respektvollen Umgang mit deinem Praxis-Team und im Umgang mit schwierigen, belastenden Situationen, die der Arztberuf gezwungenermassen mit sich bringt. Sehr wichtig ist daher auch ein Ausgleich, den du in der Gartenarbeit zusammen mit Kater Elvis, dem Lesen von Krimis und beim samstagabendlichen Schauen der Bundesliga gefunden hast.
Stets an deiner Seite war unsere Mutter, Irene Neff, die regelmässig in der Praxis zu sehen war und sehr viel wichtige Arbeit im Hintergrund geleistet hat. Der Betrieb einer Hausarztpraxis ist eine grosse Teamaufgabe und diese habt ihr mit Bravour gemeistert.
Wir wünschen dir von Herzen, dass der grosse Schritt vom Ärztealltag ins pensionierte Dasein gelingt. Während der vergangenen Jahre standen die Familie und dein Beruf an erster Stelle, und du hast stets zu allen geschaut. Nun ist es Zeit, dass du auch einmal zur dir selbst schaust!
Wir freuen uns sehr, dass du eine so tolle Anschlusslösung für deine Praxis gefunden hast. Und wir sagen Danke, auch im Namen all deiner Patientinnen und Patienten, für deine Arbeit, deine Bemühungen, deinen Rat und deine Energie, die du als Hausarzt und Vater jeden Tag aufs Neue geleistet und gegeben hast.
Marius, Leandro, Valeria und Andrina Neff mit Kater Elvis