Die Sportlerschule Appenzellerland geht mit einem Höchststand an Jugendlichen ins nächste Schuljahr. An der Generalversammlung zeigt die Trägerorganisation Appenzellerland Sport ein positives Bild auf.
«Es ist uns gelungen, ein über die Kantonsgrenzen hinaus wirkendes attraktives, sportlich-pädagogisches Nischenprodukt aufzubauen.» Hans Höhener, Präsident von Appenzellerland Sport, konnte an der Generalversammlung vor Aktionären und Gästen ein sehr positives Fazit ziehen.
Im August ist die Sportlerschule mit einem Höchststand an Jugendlichen ins Schuljahr 2017/18 gestartet (81 Talente aus 17 Sportarten und sieben Kantonen). In diesem Sommer erfolgen 15 Eintritte. 13 altersbedingte Abgänge sind zu verzeichnen. «Wir konnten gute Nachfolgelösungen finden, viele dieser Athletinnen und Athleten nützen weiterhin unsere Angebote» sagte Rene Wyler, der Leiter der Sportlerschule. 85 Sportlerinnen und Sportler sind in Vor-Sportschul-Programmen oder Stützpunkttrainings aktiv.
Für drei weitere Jahre gewählt
Präsident Hans Höhener, Daniel Büchel, Bruno Höhener, Gret Graf und Michael Ammann wurden für eine Amtsdauer von drei Jahren im Verwaltungsrat bestätigt. Die Finanzen hätten sich in den vergangenen Jahren erfreulich entwickelt, sagte Hans Höhener. Sie seien, basierend auch auf den neuen Leistungsvereinbarungen mit dem Kanton und den Ausbildungspartnern, stabil. Die Organisation schloss das Jahr mit einem Gewinn von rund 18’700 Franken ab. Dieser Betrag soll unter anderem in die Entwicklung von Appenzellerland Sport gehen. Höhener: «Wir wollen die Jungen in ihrer Begeisterung und in ihrem Talent abholen, das eine oder andere anpacken und für die Sportverbände in der Ostschweiz ein starker Partner sein.»
Von den Erfahrungen profitieren
Appenzellerland Sport organisiere und leite über 90 Stunden Training pro Woche, teilte Wyler mit. «Unser Konzept ermöglicht die parallele Entwicklung von Leistungssport und Ausbildung optimal», ist er überzeugt. Auch wenn nicht alle Jugendlichen den Sprung ganz an die Spitze schaffen würden – von den wertvollen Erfahrungen aus der Zeit an der Sportlerschule würden sie später profitieren.
«Medaillen sind nicht alles. Wir wollen auch die Persönlichkeit formen», sagte Höhener. Trotzdem wies er mit Freude darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler während ihrer Zugehörigkeit zur Sportlerschule seit Gründung der Organisation 2005 nicht weniger als 488 Medaillen an Schweizer Meisterschaften gewonnen haben. «Zunehmend verzeichnen wir auch Selektionen für internationale Meisterschaften und Erfolge an Europa- oder Weltmeisterschaften.»
Zwei Arbeiten zeigen die Aussensicht
Regierungsrat Alfred Stricker nahm an der Versammlung teil. Er sei beeindruckt von der Organisation und dem Zusammenführen der vielen wichtigen Faktoren, sagte der Direktor des Departementes Bildung und Kultur. «Ich danke den Verantwortlichen für ihren Einsatz und ihre Tätigkeit.»
Hans Höhener berichtete von zwei Arbeiten, die den «Blick von aussen» untersuchten. Das eine ist ein Praxisprojekt von Studierenden der FHS St. Gallen: Sie befragten Eltern der aktuellen Sportschüler. Beim anderen handelt es sich um eine Masterarbeit eines Studenten am Institut für Sportwissenschaft der Universität Bern: Er ging auf die Einschätzungen ehemaliger Sportschüler ein. Beide Arbeiten seien aufgrund des statistischen Materials nicht repräsentativ, sagte Höhener. «Aber sie zeigen grundsätzlich ein erfreuliches Bild unserer einzigartigen Organisation und geben uns wertvolle Hinweise auf mögliche Entwicklungen.» (pd)