«6 Frauen und 1 Mann aus Teufen und Umgebung verkaufen Werke aus ihren Ateliers», war in der Einladung zu lesen. Beeindruckend ist, was in diesen Ateliers alles entstanden ist. Wer ein einzigartiges Weihnachtsgeschenk sucht, wird hier bestimmt fündig und lernt auch gleich die Kunstschaffenden kennen:

Maiken Offenhauser kommt aus Bühler und zeigt ihre Mosaik-Kunstwerke. Vor rund 25 Jahren wurde sie von einem Plakat inspiriert, auf dem ein sehr zufrieden wirkender Mann ein Mosaik auslegte. Sie setzte sich mit der Technik auseinander, nahm Kurse und wurde schliesslich selber zur Kursleiterin. Nach vielen Jahren bei der Migros-Clubschule hat sie nun als Kursleiterin aufgehört und sie besucht auch nicht mehr die Märkte. Aber als sie angefragt wurde, ob sie wie schon vor 3 Jahren wieder bei dieser Ausstellung mit dabei sei, hat sie sofort zugesagt. Ihre Mosaike entstehen aus Industrie-Mosaik, Geschirr-Scherben, Knöpfen, Perlen, Steinen und vielem mehr.

Marlise Rieser bietet eine grosse Auswahl an verschiedenen Schmucksachen an. Es handelt sich dabei um Upcycling-Schmuck, das heisst, sie kreiert aus altem oder defektem Schmuck neue Stücke. Manchmal bringen ihr Leute Schmuck zur Reparatur und anstelle von Bargeld erhält sie defekte Schmuckstücke als Zahlung. Diese reinigt sie und lässt neues daraus entstehen. Begonnen hat alles bei ihrer Tätigkeit als heilpädagogische Lehrerin. Sie hatte mit ihren Schülern in der Töpferei Kügelchen geformt und dabei entdeckt, wie meditativ diese Tätigkeit ist. Heute verarbeitet sie hauptsächlich gebrauchte Materialien. Es ist ihr sehr wichtig, dass sie kaputten Sachen ein neues Leben geben kann.

Franziska Spielmann aus Niederteufen ist wie bei der ersten Ausstellung 2022 dabei. Dieses Mal zeigt sie aber nicht nur ihre Gemälde, sondern auch Skulpturen. Seit über 30 Jahren malt sie, Acryl auf Leinwand und Holzkörper, aber auch Bitumenwerke und Papiercollagen gehören zu ihrem Repertoire. Vor etwa einem Jahr hatte sie Lust, etwas Neues auszuprobieren und beschäftigte sich mit Skulpturen. Als erstes entstanden Appenzeller, dann folgten weitere ausdrucksstarke Figuren wie «Frau mit Vogel», «Mann auf Sprungbrett», vier Schwestern, ein Zeitungsleser oder der grosse Schellenursli.

Manfred Eugster aus Teufen hat das Malen schon während der Schulzeit für sich entdeckt. Seither hat er immer gemalt, zuerst als Hobby und seit seiner Pensionierung widmet er sich intensiv der Malerei. Als Autodidakt hat er sich sein Wissen aus Büchern und durch Experimentieren mit verschiedenen Materialien und Stilen erarbeitet. Er malt in Acryl und Pastell und wechselt gerne die Stilrichtungen. So entstehen ganz unterschiedliche Gemälde, von Appenzeller Landschaften und Traditionen bis zu afrikanischen Porträts, aber auch Abstraktes oder Tiere sind beliebte Sujets. Alle zwei Jahre zeigt er seine Werke an einer Einzelausstellung.

Irene Neff aus Niederteufen widmet sich der Aquarellmalerei. Begonnen hat sie mit Bauernmalerei während ihrer Schulzeit am Gymnasium in Appenzell. Dort dauerte die Schulzeit bis zur Matura damals 7 Jahre. Ein Pater verkürzte die Zeit auf 6 ½ Jahre und liess den Lernenden die Wahl, mit welchen Fächern sie das ½ Jahr ausfüllen möchten. Irene Neff wählte Zeichnen und blieb der Malerei seither treu. Allerdings wechselte sie zu Aquarell. Am liebsten sind ihr die Appenzeller Sujets, sie malt vor Ort und von Fotos. Besonderen Gefallen finden heute ihre kleinen gefalteten Kärtchen, diese sind einem drohenden Regen zu verdanken, der sie beim Skizzieren von Wiesenblumen zur Eile trieb.

Verena Hartmann ist am weitesten angereist für die Ausstellung. Sie wohnt in Wattwil und zaubert aus alten Materialien neue Hüte und Mützen. Heute ist sie ausschliesslich mit Mützen hier, ganz zur kalten Witterung passend. Ursprünglich machte sie in St. Gallen eine Lehre als Modistin. Mit Hüten und Mützen hat sie sich in ihrer Freizeit seither immer beschäftigt. Jetzt hat sie mehr Zeit dafür und besucht verschiedene Märkte. Sie verarbeitet Wolle, aber auch alte Schals und andere Materialien benutzt sie gerne. Sie kauft nichts neues mehr, sondern erhält von allen Seiten Material, das sie recycelt.

Monika Bischoff aus Wolfhalden hat ihre Keramik mitgebracht. Sie hat sich schon immer gerne mit diesen Materialien beschäftigt und als Primarlehrerin hat sie auch mit den Kindern mit Keramik gearbeitet. Sie hat verschiedene Kurse besucht und macht seit 25 Jahren auch Skulpturen. Diese sind auf Bildern zu sehen, da sie bereits verkauft worden sind. Das ausgestellte Porzellan fasziniert sie besonders, da es ein so edles und filigranes Produkt ist. Und es ist etwas zum Brauchen und nicht nur zum Aufstellen, wie sie sagt. So lässt sich das Schöne mit dem Nützlichen verbinden.