Thomas Schirmer, Präsident des Gewerbevereins Teufen
Der Gewerbeverein Teufen (GVT) hat sich am 21. Oktober 2019 zu einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung getroffen. Anwesend waren 35 Mitglieder. Bereits im Vorfeld war klar, dass das Thema Ortsdurchfahrt die Gemüter bewegt. Im Folgenden lesen Sie die Zusammenfassung des Abends von Thomas Schirmer, Präsident des GVT, als Gastbeitrag.
Die Versammlung wurde vom Ausschuss Gewerbe Dorf, einer Arbeitsgruppe des GVT, ausgelöst. Der Ausschuss hat einerseits den Auftrag, die Interessen der GVT-Mitglieder im Bauprojekt Ortsdurchfahrt zu vertreten. Andererseits ist er als Ansprechorgan von Seiten der Bauherrschaft (Appenzeller Bahnen AG, Kanton Appenzell Ausserrhoden) und der Gemeinde Teufen anerkannt und hatte in den vergangenen Jahren regelmässig Einblick in vertrauliche Planungsunterlagen und konnte mit der Bauherrschaft darüber diskutieren.
Seit die Bauherrschaft im April 2019 bekannt gab, eine Standortbestimmung einzuleiten, ist es zunehmend schwierig geworden, die Kommunikationskanäle aufrecht zu erhalten. Es scheint, als wollen alle Beteiligten den «grossen Moment» abwarten, an dem über die Standortbestimmung informiert wird. Am 25. November wird es dann soweit sein.
Doch zurück zur Mitgliederversammlung des GVT: Thomas Schirmer, Präsident des GVT, rief die anwesenden Mitglieder zur Solidarität auf. Nicht jedes Mitglied ist gleichermassen vom Bau der Ortsdurchfahrt betroffen. Aber jedes Mitglied wird die Auswirkungen der Bauphasen in der einen oder anderen Ausprägung zu spüren bekommen. Im Anschluss konnten Rolf Brunner und Felix Gmünder von der IG Tüüfner Engpass die Ziele und die Pläne ihres Vereins vorstellen. Sie warben dafür, dass der GVT als Ganzes und die einzelnen Mitglieder sich der IG anschliessen, um die Ziele mit geeinter Kraft zu erreichen.
Von Seiten des Ausschusses Gewerbe Dorf präsentierten Katja Diethelm Bruhin und Barbara Ehrbar-Sutter, was sich in den letzten Monaten ereignete, und wie sich der Ausschuss das weitere Vorgehen vorstellt. Im Laufe der eingehenden Diskussion konnten einige Erkenntnisse herausgeschält werden: Erstens herrschte Einigkeit darüber, dass die Interessensgruppen aus Teufen nur dann eine Chance auf Gehör finden, wenn es ihnen gelingt, die Gemeinde von ihrer Meinung zu überzeugen und gegenüber der Bauherrschaft zu vertreten. «Der Gemeindepräsident und der Gemeinderat sind der Schlüssel zum Erfolg», fasste ein GVT-Mitglied treffend zusammen.
Zweitens wurde in einer Abstimmung klar beschlossen, dass der GVT den Bau einer Doppelspur durch das Dorfzentrum verhindern will. Für die Ablehnung gibt es mehrere Gründe. Einerseits beansprucht das Projekt einige Jahre und das Dorfzentrum wird während dieser Zeit zum Teil unpassierbar sein. Die Existenz einiger Läden und Restaurationsbetriebe im Dorf steht deshalb auf dem Spiel. Wenn die Kundenströme im Laufe dieser Zeit andere Versorgungswege gefunden haben, wird man sie nach Bauabschluss nur mit grossen Anstrengungen wieder nach Teufen zurückholen können.
Andererseits wird nach dem Bau einer Doppelspur die Entflechtung des Verkehrs nicht mehr möglich sein wird. Wenn sich Züge, Lastwagen, Autos, Fahrräder und Fussgänger durch das Dorfzentrum zwängen müssen, ist das weder sicher noch attraktiv.
Und drittens wurde beschlossen, dass der GVT der IG Tüüfner Engpass beitritt, falls die Bauherrschaft an der öffentlichen Informationsveranstaltung vom 25. November 2019 eine konkrete Lösung zur Realisation der Doppelspur durch das Dorf präsentiert. In diesem Falle wird der GVT eine Initiative unterstützen, die von der IG bereits jetzt vorbereitet wird. Katja Diethelm Bruhin, Barbara Ehrbar-Sutter und Martin Waldburger erklärten sich bereit, ihr Wissen und ihr Engagement in der gemeinsamen Aktion einzubringen. Jakob Brunschweiler sagte zudem zu, die Interessen des Teufner Gewerbes in der IG zu vertreten. Die versammelten Mitglieder zeigten sich überzeugt, mit diesem Vorgehen die Kräfte bestmöglich zu bündeln, die es für ein attraktives Dorf Teufen und eine florierende Wirtschaft braucht.
