18 Jahre lang war Walter Grob Gemeindeschreiber (1992-2010). Seit seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten als Nachfolger von Gerhard Frey, mit Amtsantritt am 1. Juni 2010, hat schon der zweite Gemeindeschreiber gekündigt. Warum der rege Wechsel?
Roger Böni wechselt per Ende Mai als Stadtschreiber nach Rorschach; quasi eine Rückkehr in die „Heimat am See“, wo er vorher im selben Bezirk 19 Jahre auf der Gemeindeverwaltung von Untereggen tätig war, die letzten 12 Jahre als Gemeindepräsident.
Vor ihm besetzte Peter Thuma die Stelle drei Jahre (2010-2013) lang; er kam von der kantonalen Verwaltung in Herisau, wo er als Controller tätig war.
Früher war die Wahl als Gemeindeschreiber, die bis 2013 noch durch das Volk erfolgte, quasi ein Amt auf Lebenszeit. Vor Walter Grob besetzte Willy Tobler die Stelle 24 Jahre lang (1968-1992); einige Jahre vor der Pensionierung übernahm er andere Beamtungen in einem Teilzeitpensum. (Vollständige Liste am Schluss dieses Beitrags)
„Gute/r Kommunikator/in“ gesucht
In der Stellenausschreibung wird das künftige Arbeitsgebiet des neuen Gemeindeschreibers als „bedeutende Position“, „interessante Funktion“ sowie als „Generalistenfunktion“ umschrieben und die Wachstumsstrategie der Gemeinde hervorgehoben. Als besonders wichtig neben der Gesamtverantwortung für die Verwaltung mit einem Team von 12 Mitarbeitenden wird die interne und externe Kommunikation aufgeführt.
Interview: Erich Gmünder
Was ist der Grund für den regen Wechsel in den letzten Jahren?
Walter Grob: Das Aufgabengebiet des Gemeindeschreibers ist breitgefächert und dementsprechend anspruchsvoll. Nebst Leiter der Verwaltung ist er Dreh- und Angelpunkt der gemeinderätlichen Geschäfte und für die Kommunikation zuständig. In den Bewerbungsgesprächen wird auf diesen „Gemischtwaren-Laden“ und die damit verbundenen Herausforderungen und Aufgaben hingewiesen. Bewerber aus Gemeindeverwaltungen kennen sich in diesem Metier aus; Bewerber aus anderen Branchen müssen sich zuerst einleben und Erfahrungen sammeln.
Ziehen Sie trotzdem gewisse Lehren daraus?
Für einen Stellenwechsel sind jeweils verschiedene Faktoren ausschlaggebend, von denen einige nicht voraussehbar sind. Es ist deshalb schwierig, Lehren daraus zu ziehen; dies vor allem weil der Markt „ausgetrocknet“ und es schwierig ist, geeignete Personen zu finden. Eine Lehre könnte der Beizug eines Head-Hunters mit guten Kontakten zu geeigneten Interessenten sein. Vorerst erfolgt die Ausschreibung jedoch über den Stellenanzeiger.
Wurde das Stellenprofil angepasst?
An dieser Kaderposition braucht es nach wie vor einen Generalisten, der für die Gemeinde und die Geschäfte des Gemeinderates Interesse zeigt. Das aktuelle Stellenprofil bedarf deshalb keiner Anpassung.
In den knapp zweieinhalb Monaten bis zum Weggang von Roger Böni werden Sie kaum einen Nachfolger anstellen können. Wie überbrücken Sie die Vakanz?
Wir haben diesbezüglich die Fühler sofort ausgestreckt und sind im Gespräch mit verschiedenen Personen, die uns bei der Überbrückung professionell unterstützen können.
Link zum Inserat Gemeindeschreiber/in
Die Gemeindeschreiber von Teufen seit 1945
1845 Schefer Daniel
1863 Waldburger Daniel
1898 Knöpfel August
1910 Schefer Johannes
1951 Tuchschmid Gottfried
1968 Tobler Willy
1992 Grob Walter
2010 Thuma Peter
2014 Böni Roger