«Gemeinde hat sich aktiv für Lösung eingesetzt»

28.09.2012 | Erich Gmünder
Walter Grob
Walter Grob. Archivaufnahme: EG

Die Berit-Klinik verlässt Teufen und zieht in einen Neubau in Speicher, wo ihr zweieinhalb Mal so viel Platz zur Verfügung steht. Die Nachricht, dass der Wegzug nun definitiv zustande kommt, hat aufhorchen lassen und es wurden Fragen gestellt, weshalb Teufen einen so wichtigen Arbeitgeber ziehen lässt. Wir befragten dazu Gemeindepräsident Walter Grob.

Herr Grob, Sie vernahmen die Nachricht in den Ferien – wurden Sie vom Entscheid überrascht?

Nein, weil die Kontakte zur Berit-Klinik AG bereits seit Sommer 2010 bestehen. Zuerst im Zusammenhang mit einem geplanten Ausbau und danach basierend auf dem Strategieentscheid des Verwaltungsrates mit einem Neubau.

Was hat Teufen falsch gemacht, dass die Berit-Klinik sich nicht hier weiter entwickeln konnte?

Auf dem Klinik-Grundstück am Steinweg besteht die Möglichkeit einer baulichen Entwicklung, jedoch nicht in dem Ausmass, wie es aktuell in der Nachbargemeinde Speicher geplant ist. Nach dem Entscheid «Neubau» hat sich die Gemeinde aktiv nach möglichen neuen Standorten in der Gemeinde Teufen umgeschaut und diese der Berit-Klinik vorgeschlagen.

Hat der Verlust von Arbeitsplätzen steuerliche Folgen für die Gemeinde?

Der Wegzug einer juristischen Gesellschaft – und eine solche ist die Berit-Klinik AG – fällt wesentlich weniger ins Gewicht als der Wegzug von natürlichen Personen. 2011 haben die natürlichen Personen ca. 25 Mio. Franken und die juristischen Personen ca. 1,45 Mio. Franken in die Gemeindekasse abgeliefert. Ich gehe davon aus, dass im Gebäude der Berit-Klinik auch zukünftig Arbeitsplätze angeboten werden.

Die steuerlichen Folgen sind schwer einzuschätzen, sollten jedoch nicht gravierend sein, denn die Einkommen der Arbeitnehmer/ innen werden am jeweiligen Wohnort versteuert. In Anbetracht des Wechsels in die Nachbargemeinde kann davon ausgegangen werden, dass die Teufner Arbeitnehmer/in- nen an den neuen Arbeitsort pendeln werden.

Wie engagiert sich die Gemeinde bei der Suche nach einer Nachfolgelösung?

Wir sind diesbezüglich im Gespräch mit der Berit-Klinik, der Entscheid über die zukünftige Nutzung liegt jedoch bei der Grundeigentümerin.

Was ziehen Sie für Lehren aus diesem Fall?

Eine bauliche Erweiterung am heutigen Standort wäre möglich gewesen; die Gemeinde hat sich dafür eingesetzt und die Anliegen der Berit-Klinik aktiv unterstützt und begleitet. Für das geplante Vorhaben stehen die dafür erforderlichen Flächen kurzfristig nicht zur Verfügung resp. entsprachen nicht den Vorstellungen der Berit-Klinik.

Eine wünschbare Lehre aus diesem Fall wäre, dass die Öffentliche Hand unternehmerischer reagieren könnte. Dem widersprechen jedoch die Gesetzgebung und die damit verbundenen, zum Teil langwierigen Verfahren z.B. bei Einzonungen grösserer Flächen mit Urnenabstimmungen. Interview: EG

TÜÜFNER POSCHT 8/2012

ARCHIV

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Jetzt ist es definitiv: Berit verlässt Teufen

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| 5. 09. 2012 |

 

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