Natürlich gab es Blumensträusse für das neue Team (von links): Küchenchef Heiko Berchner, Gastgeberin Irene Lei, Geschäftsführer Pascal Pieth und Konrad Hummler. Er bleibt Verwaltungsratspräsident. Foto: tiz
Timo ZüstAngekündigt wurde es im Januar, heute fand nun die offizielle Stabsübergabe statt: Pascal Pieth übernimmt die operative Leitung des Gasthaus Krone in Speicher von Konrad Hummler. Damit bleibt die „Krone“ in Teufner Hand.
„Eigentlich ist das eine ungewöhnliche Situation. Eine absolut funktionierende Geschäftsführung wird ausgetauscht“, sagt Konrad Hummler. Er sitzt in der Gaststube der „Krone“ in Speicher. Gerade hat er drei Blumensträusse überreicht – dem neuen Wirt und seinem Team. Er ist über die M1 AG Eigentümer des Gasthauses und hat es seit dem Komplettumbau im Jahr 2015 auch operativ geleitet. Nun zieht er sich aus dem Tagesgeschäft zurück und übergibt an den 36-jährigen Teufner Gastronomen Pascal Pieth. Nach vier Jahren sei es nun Zeit sich zurückzuziehen. „Hier braucht es jemanden, der mit jedem gebuchten Zimmer, jedem servierten Teller mitlebt.“ Für ihn bedeutet dieser Wechsel eine Entlastung, für Pascal Pieth und sein Team eine Herausforderung.
Keine 180-Grad-Wende
Geschäftsführer Pascal Pieth (Kurz-Interview unten) kommt nicht allein in die „Krone“. Er hat Küchenchef Heiko Berchner und Gastgeberin Irene Lei mitgebracht. Die drei arbeiten schon seit Jahren zusammen. „Ein gut eingespieltes Team ist eine Grundvoraussetzung“, sagt der neue Kronen-Wirt. Er freue sich sehr auf die Aufgabe. „Ich will der bereits erfolgreichen Krone noch ein Krönchen aufsetzen.“ Dazu soll das Angebot ausgebaut werden – unter anderem mit internen und externen Caterings. Das kulinarische Angebot will Küchenchef Heiko Berchner aber nicht komplett umkrempeln: „Die Gäste sind ja bereits zufrieden, also werden wir nicht alles auf den Kopf stellen.“ Trotzdem: Einige Akzente wird er setzen. Die Grundausrichtung soll aber die einer „qualitativ höherwertigen, regional verankerten Küche mit Bodenhaftung“ bleiben.
«Man muss sich immer wieder neu erfinden»
Heute übernimmt der Teufner Pascal Pieth die Geschäftsführung des Gasthaus Krone in Speicher. Mit ihm kommen auch eine neue Gastgeberin und ein neuer Küchenchef. Sein Ziel: Die Krone noch schöner zu machen. Foto: zVg
Herr Pieth, Sie haben in der Gastronomie schon einiges erreicht (siehe unten). Was macht denn nun den Reiz der «Krone» aus?
Ich will sesshaft werden und mich auf einen Betrieb konzentrieren.
Ich nehme an, Sie kannten die «neue» Krone schon länger?
Ja, ich war immer mal wieder Gast. Sie gefällt mir sehr.
Warum?
Das ganze Gebäude – inklusive der Remise – wurde wunderbar gestaltet und konzipiert. Die Atomsphäre ist sehr heimelig, dem klassischen Appenzellerhaus nachempfunden und gleichzeitig hell und modern. Auch das Essen hat mir immer sehr geschmeckt.
Das klingt so, als wäre alles schon tipptopp. Was wollen Sie denn noch verändern?
Man kann immer etwas verändern oder verbessern (lacht). In der Gastronomie ist es essenziell, sich immer wieder neu zu erfinden. In unserer schnelllebigen Zeit noch mehr als früher. Man kann sagen: Ich will aus der schönen Krone eine noch schönere Krone machen.
Aber die Kombination aus Restaurant, Hotel und Seminar- bzw. Veranstaltungsort wollen Sie beibehalten?
Absolut. Aber ich möchte das Angebot im Bereich Catering noch ausbauen. Wir werden sowohl internes als auch externes Catering anbieten – in jeder Preisklasse.
In der Krone gibt es auch Hotelzimmer. Wie ist da die Auslastung?
Die liegt je nach Jahreszeit bei 65 bis 75 Prozent. Für diese Lage ist das eigentlich nicht schlecht.
Lässt sich das noch ausbauen?
Definitiv.
Mit Ihnen kommt auch ein neuer Küchenchef (Heiko Berchner) und eine neue Gastgeberin (Irene Lei). Kennen sie sich schon?
Die beiden begleiten mich seit sieben Jahren. Das wichtigste in der Gastronomie ist ein gutes und eingespieltes Team. Nur so kann man etwas bewegen.
Noch eine heikle Frage: Die Krone ist ein Herzensprojekt des Besitzers Konrad Hummler. Er bleibt nach Ihrer Übernahme auch Verwaltungsratspräsident. Wird er Ihnen wohl ganz freie Hand lassen?
Ich denke, wir entwickeln uns gerade zu einem sehr guten Team. Ausserdem werde ich auch in Zukunft sehr von seinem Feedback und den Inputs profitieren können – als VRP bleibt er der Krone ja erhalten. Natürlich wird er mal sagen: «Das ist mein Gulasch» oder «Das ist meine Gerstensuppe». Aber das gehört dazu. Ansonsten werde ich sicher freie Hand haben. So funktioniere ich auch und das weiss er. Wir kennen uns ja schon länger.
[grauer-kasten titel=“Zur Person“ text=“Der 36-jährige Pascal Pieth wohnt in Teufen. Ursprünglich hatte er im Hotel Einstein die Lehre als Fachangestellter Service absolviert. Danach arbeitete er einige Jahre im Service des «Netts» bevor er 2008 zum stv. Betriebsleiter befördert wurde. Ab 2012 war er Geschäftsführer des «Concerto» sowie der Eventgastronomie der PSG Gastro AG. Ab 2013 führte er parallel dazu das Restaurant «Lokal» in der Lokremise. Im Januar 2016 kam dann noch das Engagement als Opening Director beim Hotel Seeburg in Luzern dazu – «PSG» hatte dieses übernommen. Auf Anfang März wechselte Pascal Pieth nun als Geschäftsführer zum Gasthaus Krone. Dort ist er für zehn bis 14 Mitarbeitende mit unterschiedlichen Arbeitspensen verantwortlich.“]