Timo Züst
Heute Abend eröffnet in Steinegg (AI) die Freizeitarbeitenausstellung. Dort stellen auch Teufner Lernende die Früchte ihrer jüngsten Freizeitgestaltung aus. Einer von ihnen ist Reto Hugener von der Oskar Fässler AG. Er hat einen alten Rapid restauriert.
Gebaut wurden solche Rapid, wie jener den Reto Hugener nun zufrieden betrachtet, von 1926 bis 1949. Dem Modell in seiner Garage ist dieses Alter aber nicht anzusehen. Der 18-jährige Steiner Reto Hugener steckt mitten im zweiten Ausbildungsjahr zum Sanitärinstallateur bei der Oskar Fässler AG. Trotzdem investierte er in den vergangenen vier Monaten rund 500 Stunden seiner Freizeit in die Restauration dieses alten Rapid. „Das macht einfach Spass“, sagt er.
Ein Lernprozess
Gefunden hatte er den alten Rapid im Internet. Sein Vorteil: Der Verkäufer war der Vater eines Freundes. „Da konnte ich noch etwas handeln“, sagt er lächelnd. Es war nicht sein erstes Restaurationsprojekt. In der Garage steht auch ein handgeschaltetes Puch-Mofa, das er vor einiger Zeit überarbeitet hatte. „Die sind heute sehr gesucht“, sagt er. Trotzdem hat er während seiner Arbeit am Rapid noch einiges dazugelernt. Zum Beispiel beim Auseinanderbauen des Getriebes. Das war nötig, um alle Dichtungen ersetzen zu können. „Wenn man so etwas auseinanderbaut, beginnt man auch zu verstehen, wie es funktioniert“, sagt er. Dass dabei nicht immer alles auf den ersten Versuch klappt, gehöre dazu. Er hatte aber auch Glück: Bis auf die Reifen, den Auspuff und die Kleinteile musste er nichts komplett ersetzen. Auch der alte Zweizylinder-Motor läuft nach wie vor rund. Die Kosten für das gesamte Projekt beliefen sich auf rund 1500 Franken.
Zweimal lackiert
Eine besondere Herausforderung war das Lackieren der grünen Motorhaube. Die Front des Rapid besteht aus «Guss», da gehören Unebenheiten dazu. Die Haube aber ist aus Blech. „Mit der ersten Lackierung war ich einfach nicht zufrieden. Also habe ich alles nochmal abgeschliffen und neu gemacht“, erzählt Reto Hugener. Abschleifen und lackieren waren zwei der zeitintensivsten Aufgaben, denn das galt es bei fast jedem sichtbaren Teil des Rapids zu erledigen. Auf das Ergebnis nach rund 500 Stunden Arbeit ist Reto Hugener entsprechend stolz. Aber er hat auch ein Problem: „Jetzt ist er natürlich zu schön, um Schnee zu räumen.“ Dafür stand er nämlich vor dem Projekt im Einsatz. Der Rapid wird sich deshalb wohl zu einem anderen restaurierten Modell (älteres Projekt des Bruders) bei Reto Hugeners Grossvater gesellen – aus Platzgründen.