Für Teufen in Hundwil entdeckt

Bildbericht: Alexandra Grüter-Axthammer Sie malt mit Acryl, meist auf Papier, aber auch auf Leinwand, am liebsten bunte Blumen und zarte Frauenkonturen, lieber abstrakt als gegenständlich. Bettina Strübi aus Niederteufen schuf dieses Jahr das Neujahrsblatt der Lesegesellschaft, das heute präsentiert wird. «Ich fühle mich sehr geehrt», sagt die 39-Jährige. «Natürlich habe ich schon als Kind gemalt – im üblichen Rahmen.» Vor rund zehn Jahren hat sie dann wieder vermehrt zum Pinsel gegriffen. Sie besuchte Malkurse in St.Gallen und später eine offene Malwerkstatt im Lagerhaus. Ihr Stil entwickelte sich, und über die Jahre entstanden verschiedene Bilder, unterschiedlich in den Farben, aber oft begegnen einem darauf abstrakte Blumen oder die Silhouette von Frauen. Vom Bären Hundwil… «Einen Apfel kann ich nicht abzeichnen», sagt sie und lacht dabei. Das mache sie auch nicht gerne. Die Silhouette der Frau sei eine einfache Form, die sich einfach so ergeben habe. Die meisten Bilder, die sie gemalt hat, verschenkte sie über die Jahre an Freunde. Nachdem sie mehrfach angesprochen wurde, sie solle doch ihre Bilder auch einmal ausstellen, suchte sie dafür einen geeigneten Ort. Im Bären in Hundwil konnte sie letzten Frühling 15 Bilder ausstellen. Einige davon verkaufte sie. «Die  eigenen Bilder so ausgestellt und beleuchtet zu sehen, das war schon ein spezieller Moment.» Genau weiss sie nicht mehr, wer die Bilder gesehen hat – doch wurde so die Lesegesellschaft auf Bettina Strübi aufmerksam und fragte sie fürs Neujahrsblatt an. Herausforderung Druck Das war vor etwas mehr als zwei Monaten. «Ein Bild als Lithographie zu gestalten war für mich neu.» Sie habe sich beim Neujahrsblatt auf ein paar wenige Farben beschränkt. Jede Farbe bedeutet einen weiteren Arbeitsschritt. Die Konturen der Bilder malte Bettina Strübi jeweils auf ein Glas, das sei natürlich etwas ganz anderes, als auf Papier oder Leinwand zu malen. Ausserdem geschieht das direkt in der Druckerei in Speicher bei Urs Graf. So verbrachte sie einige Vormittage in Speicher und stellte ihr Bild Schicht um Schicht zusammen. Vom Neujahrsblatt werden jeweils 50 Lithographien gedruckt und nummeriert. Bettina Strübi ist gelernte Pflegefachfrau, ist am Kantonsspital St.Gallen angestellt und arbeitet daneben in der Klinik Stephanshorn im Institut Fiore. Aufgewachsen ist sie in Mörschwil. Zusammen mit ihrem Mann Michi Strübi und den beiden Kindern wohnt sie in einem Einfamilienhaus in Niederteufen. Hier im Keller hat sie auch ihr Atelier eingerichtet. Es ist klein und bescheiden, einige fertige Bilder stehen an den Tisch gelehnt, die Farben sind eingepackt und einige Pinsel liegen auf dem Tisch. «Oft kommen auch die Kinder runter zum Malen, dann ist es richtig gemütlich hier.» …ins Zeughaus Teufen Die Bilder entstehen vorwiegend im Winter. Im Sommer sei sie lieber draussen im Garten und dann könne es gut sein, dass sie einige Monate gar nicht zum Pinsel greife. Andererseits male sie dann während Wochen sehr intensiv. Das sei ja das Schöne am Hobby, dass sie keinerlei Zeitdruck habe und so malen könne, wie sie wolle, sagt sie. Aber Bettina Strübi malt nicht nur, sie näht auch gerne, spielt Gitarre und vor zwei Jahren haben sie und ihr Mann im Quartier die Organisation des Funkensonntags von Familie Gossweiler übernommen. Weitere Pläne mit der Malerei hat Bettina Strübi noch nicht. Sie freut sich nun erst einmal auf die Präsentation des Neujahrsblattes. Wie jedes Jahr bleibt es auch dieses Jahr ein gut gehütetes Geheimnis, was auf dem Neujahrsblatt zu sehen ist. Gelüftet wird es am 2. Dezember im Zeughaus. Präsentation Neujahrsblatt, 2. Dezember, 11 Uhr, Zeughaus

Bettina Strübi

Geboren: 8.3.1978 Aufgewachsen: Mörschwil In Teufen seit: 2008 Familie: Ehemann Michi, Tim (7 Jahre) und Nina (4 Jahre) Hobbys: Malen, Lesen, fein essen, Sport Ausbildung: Dipl. Pflegefachfrau HF Traumberuf: Hebamme Lieblingsessen: Pizza funghi Lieblingsgetränk: Kafi, ein gutes Glas Rotwein Buch auf dem Nachttisch: ein spannender Thriller