Blumen und «Green Egg» stehen bereit: Am Samstag beginnt der Blumen- und Geranienverkauf im Zeughaus. Foto: tiz
Auch heuer war es eine Zitterpartie. Michel Vonarburg wusste lange nicht, ob er den Blumen- und Geranienverkauf im Zeughaus durchführen kann. Er entschied sich für das Risiko – und wurde belohnt. Morgen beginnt der Verkauf wie geplant.
Es war eine rasche Verwandlung. Mitte Woche wurde das Parterre des Zeughauses noch von Dunkelgrün, mattem Grau und ein paar Tupfern Orange beherrscht. Hier befindet sich derzeit «normalerweise» das Corona-Testzentrum des Zivilschutzes. Trennwände, Tische, Labortechnik und Corona-Plakate mussten nun aber für ein paar Tage weichen. An ihrer Stelle sind hunderte Blumen, Pflanzen und ein paar Bäume eingezogen. Ab morgen findet hier der sechste Blumen- und Geranien-Verkauf von «Vonarburg Gartenbau» statt (Samstag; 8 bis 17 Uhr / Mo. bis Mi.; 8 bis 19 Uhr).
Am Freitagnachmittag ist Inhaber Michel Vonarburg mit Einrichten beschäftigt: «Mittlerweile sieht es schon ganz gut aus. Vieles ist schon in den Regalen. Da kommt Vorfreude auf.» Nicht nur auf den Kundenkontakt und den Blumen-Verkauf: Heuer gibt es dank «Green Egg» auch etwas Barbecue-Feeling.
Wie im Garten
«Ich bin kein Grillmeister. Dafür fehlt mir die Geduld. Ich habe Hunger.» Michel Vonarburg grinst breit, während er von seinen ersten Erfahrungen mit dem «Green Egg» erzählt. Empfohlen hat es ihn ein alter Freund: Roman Wehrle vom «Pro Table» in St. Gallen. «Und ich muss sagen: Das Ding ist echt super. Damit kriege auch ich das hin.» Ein besonders grosses dieser «Grünen Eier» steht derzeit im Erdgeschoss des Zeughauses. Am Samstag soll es den ganzen Tag in Betrieb sein. «Damit wird das Garten-Feeling noch etwas intensiver.»
Auf Risiko
Den Entscheid muss Michel Vonarburg jeweils Anfang März fällen. Bestellt er später, können die Gärtnereien in Rorschacherberg und Abtwil nicht mehr rechtzeitig liefern. «Das sind schliesslich ziemliche Mengen. Das muss auch erst wachsen.» Auch heuer hat es ihm Corona nicht einfach gemacht. Denn der Verkauf muss drinnen stattfinden – nächtlicher Frost ist Anfang Mai nichts Ungewöhnliches. Er ging das Risiko ein: «Ich sagte mir: Ewig kann es so ja nicht weitergehen. Es muss einfach besser werden.» Der Entscheid zahlte sich aus: Die Blumen sind bereit und warten auf ihre Käuferinnen und Käufer. «Und die häufigen Nachfragen zeigen mir: Auch heuer werden sicher wieder viele vorbeikommen.» tiz
Fokus auf den Garten
Abgesehen von den organisatorischen Herausforderungen für den Blumen- und Geranien-Verkauf hat «Vonarburg Gartenbau» die Pandemie bisher gut überstanden – sogar sehr gut. «Ich kann mich wirklich nicht beklagen. Die Auftragsbücher sind voll.» Der Gartenbau-Unternehmer spürt bei seiner Kundschaft seit dem Ausbruch der Pandemie einen stärkeren Fokus auf das Zuhause und den Garten. «Die Leute haben mehr Zeit. Sie wollen ihren Garten richtig geniessen können und überlegen sich deshalb, wie sie den Platz optimieren könnten.» Trotz der vielen Aufträge: Ausbauen will Michel Vonarburg nicht. Nach mittlerweile 25 Jahren Selbstständigkeit weiss er, wann er sich wohlfühlt: «Ich muss selbst in die Gärten, zu den Kunden können. Das würde mir zu sehr fehlen.»