Franz und die Halbstarken

03.07.2020 | Alexandra Grueter-Axthammer
Ela Schwarz (1)
Ela Schwarz vor ihrem Wohnhaus und Atelier

Ela Schwarz vor ihrem Wohnhaus und Atelier

Alexandra Grüter-Axthammer

Sie sind farbig, die Kühe auf den Leinwänden. Und sie tragen Namen wie Franz, Blüemli oder die Halbstarken. Ausgestellt sind die Bilder im Restaurant Waldegg. Gemalt wurden sie von der Künstlerin Ela Schwarz und manchmal greift Sie auch zur Kettensäge.

Ela Schwarz wohnt im Mohrenäckerli in Teufen, im Keller hat sie ihr Atelier eingerichtet. Gross ist es nicht, das Appenzellerhaus, und auch nicht ihr Atelier. Alles ist ordentlich und hat seinen Platz. Die Pinsel stecken in den Löchern eines Ziegelsteines und mitten im Raum steht ein Rolli mit allerlei Malutensilien. Die Acrylfarben stehen aufgereiht an der Wand und wer das Atelier betritt, spürt die Freude und das Flair der Künstlerin für Farben, Formen und Anordnung.

«Ich male gern grossformatig», sagt die Künstlerin, die in der Nähe von Dresden aufgewachsen ist. Bereits als Kind und Jugendliche hatte sie grosse Freude am Malen, am Ausprobieren und am Provozieren. Nach dem Fall der Mauer sei sie in die Schweiz gekommen und habe hier ihre Heimat gefunden. Um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, arbeitete sie im Tourismus und in der Hotellerie. Das Malen und Kunstschaffen sei aber immer im Mittelpunkt gestanden, was zum Kunststudium in St. Gallen führte.

Bilder und Skulpturen

«Meine Bilder waren bereits vor mir in Teufen», sagt die 49-Jährige. In Bischofszell führte sie eine Galerie und konnte damals bereits einige Bilder nach Teufen verkaufen. Ela Schwarz mag das ländliche Leben und suchte eine Veränderung. So folgte sie ihren Bildern und liess sich in Teufen nieder. Warum sie seit vielen Jahren am liebsten farbige Bilder von Kühen malt, weiss sie nicht genau. «Für mich ist aber klar, dass ich hier keine Löwen und Tiger male.» Auf ihren Wanderungen durchs Appenzellerland fotografiert sie die Tiere oder skizziert sie. Im Atelier bringt sie die Tiere auf die selbstaufgezogene Leinwand. Wer die Bilder dann genauer anschaut, entdeckt die eine oder andere Überraschung auf dem Bild. Ihre Arbeiten würde sich verändern mit der Zeit und auch die Bilder. Das sei auch das Spannende an der Kunst und daran in den kreativen Prozess eintauchen zu können. Gefühle zu wecken, positive, wie auch negative.

Seit rund zwanzig Jahren male sie vorzugsweise Kühe, aber nicht nur. Auch Porträts von Menschen, von bekannten und weniger bekannten. Vor rund zehn Jahren stellte Ela Schwarz auf dem Säntis aus und konnte ihre Bilder so einem grösseren Publikum zeigen und mittlerweile kann sie von ihrem künstlerischen Schaffen leben. Sie arbeitet aber nicht nur an der Staffelei, sondern auch mit der Kettensäge oder formt Plastiken und kreiert Installationen.

 

Die Ausstellung in der Waldegg ist noch bis auf weiteres zu sehen. Weite Kostproben sind auf der Webseite von Ela Schwarz zu sehen: www.chuehandel.ch

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