Ziel der Aktion ist das Entfernen instabiler und standortfremder Fichten. So soll die Sicherheit des Wohnviertels rund um den Blattenwald gewährleistet werden. Das Problem: Aufgrund der Nähe zu den Gebäuden und des nur schwer zugänglichen Geländes ist ein herkömmlicher Holzschlag nicht möglich. Die Lösung ist der Abtransport per Helikopter.
Für die Schaulustigen ist der strenge Luftzug des Helikopters unangenehm kalt und beissend. Für die Männer in den Bäumen ist er möglicherweise eine willkommene Abkühlung – einige von ihnen arbeiten sogar im T-Shirt. Sie sind bei der Rotex Helikopter AG angestellt. Ihre Aufgabe ist das Vorbereiten der Bäume bzw. Baumstücke für den Abtransport via Helikopter. Hier im Blattenwald sollen heute rund 20 Fichten entfernt werden. Sie gefährden wegen ihrer teils instabilen Lage das umliegende Wohnviertel – ausserdem sind sie standortfremd.
Die Baumstücke werden über ein langes Lastenseil am rund 2,3 Tonnen schweren (ohne Treibstoff) Helikopter angehängt. Dabei handelt es sich um das Modell Kaman K-Max K-1200. Dieser Heli stammt aus Amerika (Kaman Aerospace) und wurde speziell für den Lastentransport entwickelt. Besonders auffällig: die zwei ineinandergreifenden Hauptrotoren. Dieses Konzept nennt sich Flettner-Doppelrotor-Prinzip und ermöglicht die grosse Nutzlast trotz relativ geringer Antriebsleistung. Der Helikopter, der heute hier in Niederteufen im Einsatz ist, kann über 2,7 Tonnen bewegen – also deutlich mehr als sein eigenes Leergewicht. Die Arbeiter versuchen allerdings, weit unter dieser Maximallast zu bleiben. Sie zielen auf Stücke mit einem Gewicht von rund 2 Tonnen.
Die Heli-Arbeiten im Blattenwald sollen im Verlauf des heutigen Nachmittags abgeschlossen sein. Die Flugzeit wird dabei so effizient wird möglich genutzt. Kein Wunder: Denn das Fluggerät verbraucht 320 Liter Treibstoff pro Stunde. Die weiterführenden Arbeiten bzw. die Weiterverarbeitung des Holzes übernimmt das Forstamt Teufen. tiz
Fotos und Videos von Sepp Zurmühle
