Hier geht’s direkt zum VIDEO Josef Stenz tanzt mit dem Feuer 5min Youtube
An die 300 kleine und grosse Besucherinnen und Besucher mussten zeitweise den Atem anhalten. Sie kamen in den Genuss einer Mischung von faszinierendem Spektakel und besinnlichen Worten.
Alles andere als langweilig war der ökumenische Gottesdienst, den Diakon Stefan Staub und Pfarrerin Verena Hubmann zusammen mit Kindern und einem Feuerkünstler am Sonntagvormittag im Zeughaus gestalteten.
Joseph Stenz, Feuerkünstler und Finalist der SRF-Talentschau – „der Mann, der mit dem Feuer tanzt“ – verblüffte mit seinen brennenden Stäben, welche der Artist durch die Luft wirbelte. Musikalisch wurde er ebenso virtuos am E-Piano begleitet durch den jungen Musiker Alessandro Fiore.
Die Kinder der Religionsklassen legten symbolisch ihre Masken und die schwarzen Kleider ab.
Sie gaben das Feuer symbolisch in Form von Wunderkerzen an alle weiter, so dass der Zeughaussaal bald in ein Lichtermeer verwandelt wurde.
Das Feuer lieferte Stefan Staub das Stichwort: Kirche werde oft als langweilig wahrgenommen, weil der Funke nicht rüberspringe zu den Menschen. Die Menschen könnten aber nur berührt werden, wenn man sie im Herzen berühre. Staub wünschte allen etwas mehr Feuer und echte Begeisterung, das sprichwörtliche Feu sacré, das heilige Feuer, um das Feuer für den Glauben am Brennen zu halten, wie sich dies Jesus gewünscht hatte.
Die Spassgesellschaft, in der wir heute lebten, verlange, immer gut drauf zu sein, fröhlich und locker, auch wenn es einem zum Heulen sei, sagte Pfarrerin Verena Hubmann. Oft gehe es darum, die Maske fallen zu lassen, die Selbstkontrolle aufzugeben, um das innere Feuer, die Lebendigkeit zu spüren, die Lebensfreude, und sich damit gegenseitig anzustecken.
Der nächste ökumenische Gottesdienst findet am Sonntag, 28. Juni um 10 Uhr im Festzelt bei der Jägerei statt (Fahgrplan des Extrabusse sowie weitere Einzelheiten siehe Agenda).
Feuerprobe bestanden
Als Folge des Feuerspektakels sowie der zahlreichen Wunderkerzen machten sich im Zeughaus bald zunehmende Wärme und Rauchentwicklung bemerkbar. Plötzlich zeigte ein durchdringender Ton an, dass der Brandmeldealarm ausgelöst worden war. Dank der omnipräsenten Feuerwehr, welche gleichzeitig die Festwirtschaft betreibt, konnte das Problem rasch gelöst werden.
Einigen Feuerwehrleuten sah man die Müdigkeit noch an. Der Grund lag nicht in einer durchzechten Nacht, sondern sie hatten nachts um 2 Uhr, als sie zum Teil noch im Zeughaus am Aufräumen oder bereits zu Hause waren, wegen einem Brand in einem Kehrichthäuschen in Teufen ausrücken müssen (vgl. separaten Bericht). Am Sonntagvormittag standen sie schon wieder auf ihrem Posten in der Festwirtschaft, wie wenn nichts gewesen wäre.
Erich Gmünder