Alt Regierungsrat Köbi Brunnschweiler konnte mit seinem politischen Erfahrungshintergrund genaustens auf die Vorlage eingehen und die Konsequenzen bei Annahme oder Ablehnung der Nationalstrassenabstimmung aufzeigen. Für den Raum St. Gallen ist nur ein Projekt unter den sechs Vorhaben der Abstimmungsvorlage wichtig. Nämlich die Engpassbeseitigung St. Gallen. Diese beinhaltet eine dritte Tunnelröhre beim Rosenbergtunnel, die Umnutzung der Pannenstreifen auf der Autobahn Richtung Neudorf und – für die Teufner von grosser Bedeutung – der Zubringer Güterbahnhof. Mit diesem Projekt soll der Ausweichverkehr über die Stadt verhindert, die Verkehrssicherheit verbessert, Staus vermindert und schnellere Anschlüsse an die Autobahn ermöglicht werden.
Während die Gegner der Abstimmungsvorlage ins Feld führen, dass Natur- und Kulturland verloren geht, es durch die Verkehrszunahme mehr Lärm und Abgase gibt und die Projekte überteuert sind, so überwiegen für die FDP-Runde klar die positiven Argumente. Nebst den erwähnten Vorteilen könne auch die Wohnqualität an der Teufnerstrasse und im Riethüsli verbessert werden. Durch die Verlagerung des Autoverkehrs entstünde mehr Platz für Fussgänger und Velos. Zudem ginge nur wenig Kulturland verloren, da es sich in St. Gallen um Tunnelprojekte handelt. Zudem stösst laut der FDP auch die Umlagerung des Pendlerverkehrs auf die Schiene irgendwann an ihre Grenzen.
Auswirkungen auf weitere Projekte
Für Teufen und das ganze Mittelland – und auch Appenzell Innerroden – sei der unterirdische Zubringer bis Güterbahnhof von grosser Bedeutung. Nur bei einem positiven Abstimmungsergebnis kann der Liebeggtunnel angegangen werden. Den Kantonen St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden, sowie dem Stadtrat St. Gallen und der Gemeinde Teufen ist die Notwendigkeit dieses Ausbaus bewusst und sie befürworten diese Abstimmungsvorlage klar. Einzig das St. Galler Stadtparlament steht dem Projekt kritisch gegenüber.
Grosse wirtschaftlich Bedeutung
Neue Arbeitsplätze entstehen häufig rund um Autobahnanschlüsse. Folglich wäre für das Appenzeller Hinterland eine Umfahrung Herisau und für das Mittelland, aber auch Innerrhoden, eine direkte Autobahnanbindung mit dem Liebeggtunnel von grosser Bedeutung. Den verantwortlichen politischen Stellen ist dies bewusst, Projektierungsarbeiten für diesen Tunnel sind schon weit fortgeschritten. Und bei einer Annahme der Vorlage Ende November könnte zeitnah über ein Liebeggtunnel abgestimmt werden.