Im Sommer wurde an der Speicherstrasse, zwischen der Migros und der Einmündung der Krankenhausstrasse, ein farbiger Belag aufgetragen. Es ist der erste farbige Mehrzweckstreifen im Kanton Ausserrhoden, wie es im kantonalen Tiefbauamt heisst.
Der Mittelstreifen in dezentem Grau wurde in erster Linie als Gestaltungselement eingesetzt. In Teufen dient der Streifen ausserdem als Abweisfläche vor dem Fussgängerübergang, welcher neu mit einer Mittelinsel gesichert wurde.
Eingefärbter Asphalt
Farbige Mehrzweckstreifen in der Strassenmitte auf Kantonsstrassen sind in der Schweiz erst seit rund vier Jahren normiert, sagt Urs Kast, der Leiter Strassen- und Brückenbau im kantonalen Tiefbauamt. Das heisst, es können nicht beliebige Farben und Formen auf die Fahrbahn gemalt werden.
Anwendungsmöglichkeiten sind beispielsweise flächige Einfärbungen, breite Bänder am Fahrbahnrand oder Mehrzweckstreifen in der Mitte der Fahrbahn.
Bereits verbreitet in Ausserrhoden ist der Einsatz von eingefärbtem Asphalt bei den roten Radstreifen, wo er sich bewährt hat.
Auch in St. Gallen wurden mit verschiedenen Massnahmen positive Erfahrungen gemacht. So engen in St. Georgen farbige Bänder die Fahrbahn optisch ein. In Oberriet, Goldach und Rorschach sind eingefärbte Mehrzweckstreifen schon seit einigen Jahren im Einsatz.
Verkehrsberuhigung erhofft
Im Gegensatz zu den herkömmlichen weissen Abbiegespuren «im Stil der 70er-Jahre» wird dem Fahrzeuglenker mehr Eigenverantwortung übertragen.
Rechtlich hat der hellere Mittelstreifen keine Bedeutung. Es sind die Markierungslinien, welche für die Verkehrslenkung verbindlich sind. Diese wurden in Teufen bewusst weggelassen: Man kann einspuren und queren, wo man möchte.
Untersucht wird, ob der Mehrzweckstreifen auch zu einer moderaten Verkehrsberuhigung beitragen kann: «Wir werden die Situation in Teufen genau verfolgen», sagt Urs Kast. Als nächste Gemeinde kommt Stein in den Genuss eines Mehrzweckstreifens, dies im Zusammenhang mit einer Strassensanierung im Dorf. Erich Gmünder