Bildbericht: Erich Gmünder
Walter Graf ist ein leidenschaftlicher Viehzüchter und zieht mit seinen Kühen jedes Jahr ganz traditionell an die Viehschau auf dem Zeughausplatz. Dieses Jahr durfte er den Experten und den zahlreichen Kollegen aus Züchterkreisen gleich zwei Zuchtfamilien präsentieren.
Bis eine Zuchtfamilie präsentiert werden kann, müssen ganz verschiedene Bedingungen erfüllt sein. So muss die Stammkuh mindestens vier Töchter haben, die eine abgeschlossene Milchleistung vorweisen. Abgeschlossen heisst in diesem Fall, dass sie einmal gekalbert haben und mindestens 300 Tage gemolken wurden und das zweite Kalb unterwegs ist. Das ist in Walter Grafs Stall gleich zweimal der Fall.
Es müssen aber noch zahlreiche andere Faktoren stimmen, wie der Experte des Schweizerischen Braunviehzuchtverbandes ausführte. So die Fruchtbarkeit, Milchmenge, der Milchgehalt, aber auch die sogenannten Fitnesseigenschaften, wie Zellzahlen, Serviceperioden – alles Fachbegriffe, die den Laien zum Grübeln bringen – oder Persistenz (Langlebigkeit) und Exterieur (äussere Erscheinung).
Ganz besonders trifft dies auf die siebeneinhalbjährige Odina zu, die sechsmal gekalbt hat, einmal in einem Jahr gleich zweimal, und zuletzt Zwillingskuhkälber auf die Welt brachte.
Ihre bisherige Lebensleistung ist eindrücklich, mit insgesamt 47’430 kg Milch, bei einem durchschnittlichen Fettgehalt von 3,9 Prozent und einem durchschnittlichen Eiweissgehalt von 3,56 Prozent. Das liegt offenbar in den Genen, wie sich in der Ahnentafel bis hinaus zu ihrer Urgrossmutter zurückverfolgen lässt, mit Jahresleistungen von über 10’000 kg Milch. Odinas höchste Jahresleistung liegt bei 9805 kg Milch. Aber auch ihre weiblichen Nachkommen könnten sich mit ihren Leistungen sehen lassen, wurde betont.
Die Zuchtfamilienschauen der Braunviehzucht Schweiz sind bei den Züchtern sehr beliebt und haben eine lange Tradition, wie der Experte des Braunviehzuchtverbandes Schweiz bei der Präsentation erwähnte. So seien allein dieses Jahr beim Verband insgesamt 219 Zuchtfamilien angemeldet worden. Dass aber auf dem gleichen Hof gleich zwei Zuchtfamilien präsentiert werden können, sei doch eher die Ausnahme. Damit dies möglich sei, brauche es auch eine grosse Portion Züchterglück.
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