Timo Züst
Am 9. Februar stimmt Teufen über den Kredit für den Bau eines neuen Sekundarschulhauses ab. Am 22. Januar findet die Informationsversammlung statt. Die TP hat Gemeinderätin, Vizepräsidentin und Leiterin des Ressorts Bau, Pascale Sigg-Bischof gefragt: Was kann das neue Schulhaus?
Frau Sigg-Bischof, am 22. Januar wird über die Abstimmungsvorlage informiert. Am 9. Februar stimmen wir ab. Bleibt da genug Zeit für den öffentlichen Diskurs?
Auf jeden Fall. Das ist der ganz normale Ablauf. Das Edikt wird den Bürgerinnen fristgerecht zugestellt, inklusive Einladung zur Informationsversammlung. So bleibt allen genug Zeit, sich vor der Versammlung mit dem Edikt auseinanderzusetzen. Am 22. Januar können dann allfällige Fragen an der öffentlichen Orientierungsversammlung im Lindensaal noch beantwortet werden.
Gleich noch eine plakative Frage. 24,39 Mio. Franken – geht das nicht günstiger?
Nein. Mir ist bewusst, dass wir vor Jahren einmal von 20 Mio. Franken gesprochen haben. Damals ging man aber von neun Klassenzimmern aus. Bei der intensiven Arbeit in der Fachgruppe und unter Berücksichtigung der Schülerentwicklung in den kommenden Jahren, hat sich herauskristallisiert, dass ein Bau mit zwölf Klassenzimmern benötigt wird. Das vorliegende Projekt ist aber trotzdem kompakt gehalten. Möglich macht das die kluge und flexible Raumaufteilung. Ein weiterer Faktor ist die Bauweise. Wir wollten von Anfang an einen Holzbau, auch wenn das rund 10 Prozent teurer wird.
Anders gesagt: Es ist ein guter Preis für das, was wir bekommen?
Genau. Wir haben die nötigen Vergleiche mit anderen Schulhaus-Neubauten gezogen und können mit Sicherheit sagen, dass das ein sehr konkurrenzfähiger Preis ist. Aber wir wollen auch so transparent wie möglich sein. Deshalb haben wir im Edikt alle Mehrkosten sauber aufgeführt.
Wenn Sie das Thema Holz schon anschneiden. Die Fassade soll ja aus Teufner Holz gebaut werden.
Anfangs hatten wir sogar die Idee, das ganze Gebäude aus Teufner bzw. regionalem Holz zu bauen. Unsere Abklärungen haben aber schnell gezeigt, dass das nicht möglich ist. Umso mehr freut es mich, dass der visuellste Teil, also die Fassade, aus Teufner Holz geformt werden kann.
Das Raumkonzept ist innovativ. Die Anordnung der Klassen-, Gruppen- und Ausgleichs-Räume kommt insbesondere den heute aktuellen Unterrichtsmethoden zugute. Aber was, wenn die sich in den nächsten Jahren wieder ändern?
Der Vorteil dieses Konzepts ist, dass es sich problemlos anpassen lässt. Die Durchgänge können ohne grossen Aufwand mit Trennwänden zugedeckt werden. So entstehen in kürzester Zeit neue, geschlossene Räume. Zudem lässt die Grosszügigkeit der Räume viele Nutzungsanpassungen zu.
Bei einem Ja am 9. Februar soll es zügig weitergehen. Sie sprechen von einem möglichen Bezugstermin im Sommer 2023. Ist das realistisch?
Davon gehen wir aus. Von den Baufachpersonen in unserer Fachgruppe wurde mir gesagt, dass das vorliegende Projekt bereits weit in die Tiefe geht. Das ist ein grosser Vorteil für die Ausarbeitung des Detailprojekts. Und bei der Bauzeit, die wir auf 20 Monate schätzen, haben wir auch Zeitpolster für schlechtes Wetter oder andere Verzögerungen eingerechnet. Und falls es dann doch etwas länger dauert, wäre das aufgrund des bestehenden Schulhauses ja auch kein Problem.
Und trotz des detaillierten Projektstandes bleiben sie unter den 900’000 Franken des Projektierungskredits.
Wir gehen heute von 830’000 Franken aus. Ein Grund dafür war unsere strenge Ausgabendisziplin. Wir haben uns immer gefragt: Brauchen wir das wirklich?
Was beim «alten» (Baujahr 1907) und «neuen» Hörli (1969) erstaunt: Das deutlich ältere Schulhaus soll erhalten und weiter genutzt, das viel neuere evt. sogar rückgebaut werden.
Das scheint auf den ersten Moment seltsam. Aber beim «neuen» Hörli handelt es sich schlicht um einen Bau aus den 70er Jahren. Da haben wir es mit einer ganz anderen Substanz als dem wunderbaren Bau von 1907 zu tun. Letzterer ist ein sehr schönes, erhaltenswertes Gebäude in gutem Zustand. Das «neue» Hörli hingegen ist dringend rennovationsbedürftig. Und aufgrund der engen Platzverhältnisse, der starren Raumaufteilung und der fehlenden Zufahrtsmöglichkeit eignet es sich auch kaum für eine andere Nutzung. Auch, weil eine allfällige Vermietung die Unterhaltskosten kaum decken würde. Aber dieser Entscheid ist noch nicht gefällt.
Schon wieder ein Stichwort: Zufahrt. Für den Neubau soll diese ja während der Bauzeit und auch später über die Zeughausstrasse erfolgen. Reicht da der Platz?
Mit dem nötigen Ausbau. Deshalb muss der Ausbau der Zeughausstrasse inkl. Trottoir auch unbedingt vor Baubeginn erfolgen. Das ist auch für die Bewohnenden des Haus Lindenhügel von Vorteil. So können sie sich in Zukunft wesentlich sicherer auf dem Trottoir bewegen. Die Zufahrt für Fahrräder wird aber über die Landhausstrasse erfolgen.
Und die Lehrpersonen parkieren in der Parkgarage Landhaus.
Das stimmt. Allerdings nur unter der Woche. Samstag und Sonntag dürfen sie mit ihrer kostenpflichtigen Parkkarte nicht in das Parkhaus. Dann soll es für Sportveranstaltungen und Vereine zur Verfügung stehen.
Noch ein Wort zur Heizung. Das neue Schulhaus soll der Fernwärme-Heizung Landhaus angeschlossen werden. Reicht deren Kapazität aus?
Unseren Berechnungen zufolge reicht sie aus. Und obwohl dieser Anschluss einiges kostet, ist es doch deutlich günstiger als ein eigenes Heizsystem.
Schneeräumung auf dem Kunstrasen
Gegen das Projekt für das neue Sekundarschulhaus wurden diese Woche auch schon negative Stimmen laut. Konkret: Der FC Teufen hat sich gegenüber der TP kritisch geäussert. Die Vereinsführung sorgt sich um die reibungslose Schneeräumung beim Kunstrasen. Dieser dient dem Verein auch in den Wintermonaten als Austragungsort für Spiele und als Trainingsplatz. Die Schneeräumung erfolgt durch die Gemeinde auf deren Rechnung. Die Vermutung des FC: Die Nähe des Neubaus zum Rasen wird das Entfernen des Schnees durch Schleudern verunmöglichen. Dazu Gemeindepräsident Reto Altherr: «Wie in der Vergangenheit werden wir auch in Zukunft unser Möglichstes tun, um den Platz beim Schneefall so schnell wie möglich zu räumen. Ich bin überzeugt, dass wir dafür eine Lösung finden. Ich gebe aber auch zu bedenken, dass wir uns hier auf 850 M.ü.M. befinden. In den seltenen Fällen, in denen richtig viel Schnee fällt, kann es natürlich sein, dass der Schnee etwas länger liegen bleibt. Damit muss man in diesen Höhenlagen rechnen.»