Von der Abschaltung habe ich gewusst – allerdings kannte ich den Zeitpunkt im Voraus nicht. Irgendwann in der ersten Arbeitswoche im neuen Jahr ist es mir dann aufgefallen. Eher beiläufig; beim Heimweg auf dem Velo überholte ich eine Fussgängerin in der Mitte des Jonenwatts und merkte, dass ich sie erst im Lichtkegel des Velolichts wahrgenommen habe und nicht wie sonst schon von weitem. Kollisionsgefahr bestand nicht, das Tempo beider war ja moderat. Erschrocken ist sie zum Glück auch nicht, trotzdem ist dies immer möglich.
Aha, dachte ich, der Entscheid wurde speditiv umgesetzt, Respekt! An den folgenden Abenden hab ich dann extra etwas darauf geachtet, was sich geändert hat: Vielleicht fahren die Autofahren ein kleines bisschen langsamer. Schön ist, dass das Farbenspiel des Abendhimmels nicht mehr von den starken Leuchten überstrahlt wird.
Welche Gedanken macht sich nun der Velofahrer? Gegenüber zu Fuss Gehenden kann er sich eventuell ein Dutzend Meter vor dem Überholen bemerkbar machen, damit niemand erschrickt. Denkbar wäre auch, auf die Fahrbahn zu wechseln, um etwas Abstand und einen Niveauunterscheid zu schaffen. Das mindert dann allerdings die eigene Sicherheit. Eigentlich sollten die Fussgängerinnen und Fussgänger den Velofahrer jetzt früher bemerken; das Licht der Velolampe ging im Schein der Strassenbeleuchtung ja unter. Die Lampenakkus sollte er früh genug aufladen, da die eigene Lampe wirklich die Strasse ausleuchten muss und ein reines „Positionslicht“ nicht genügt (Aber das ist ja eigentlich selbstverständlich).
Das Jonenwatt wird aus meiner Sicht mit der Abschaltung objektiv etwas sicherer. Damit das subjektive Sicherheitsgefühl nicht leidet, braucht es das Zusammenwirken aller. Die Abschaltung ist sicher ein kleiner Schritt auf dem Weg zur 2000 Watt Gesellschaft, aber er geht eindeutig in die richtige Richtung. Ich begrüsse es, wenn auch weitere Strassenabschnitte auf die Möglichkeit einer Abschaltung überprüft werden. Da gibt es bestimmt noch Potential.
Andreas Küng Schlipfweg 17
«Licht aus» – auf Kantonsstrassen ausserorts
Die überraschende Abschaltung gibt zu reden. weiterlesen…