Aline Auer
Der Wettermacher Petrus zeigte sich am sonntäglichen Erntedankgottesdienst wohlgesonnen; er verwöhnte die Feiernden mit angenehmem Frühherbstwetter.
Die Gastgeberfamilie Giger-Hauser und viele helfende Hände hatten die Kalberweid in einen stimmungsvollen open-air-Andachtsraum verwandelt. Da waren die Früchte der zurückliegenden Ernte zu bestaunen, die allerdings etwas in Konkurrenz standen zur phantastischen Aussicht auf den Alpstein sowie zum Dorf Teufen, die sich von der Kalberweid aus bietet. Nicht unerwähnt bleiben soll auch die tolle technische Bestückung des Anlasses mit E-Piano, das von der Organistin Hiroko Haag gespielt wurde, sowie die makellose Übertragung des gesprochenen Wortes.
Das „Buebechörli Stein“ eröffnete mit seinem frischen Gesang den Gottesdienst und begleitete diesen dann auch bis zum Schlussgesang. Es war amüsant, die Chormitglieder eintreffen zu sehen und sie als „Lausbuben“ im besten Sinne wahrzunehmen und dann darüber zu staunen, wie artig diszipliniert und konzentriert sie auftraten.
Pfarrerin Andrea Anker legte ihrer Predigt das Gleichnis vom Säemann aus Mk 4 zu Grunde. Sie hob hervor, dass wir Menschen zwar säen müssen und ernten dürfen: aber Wachstum und Gedeihen haben wir nicht in der Hand, sie sind ein Geschenk Gottes, ein Wunder. Auch das Reich Gottes können wir nicht „machen“, weder durch Gewalt, noch durch dauernden Aktivismus. Es wächst von selbst. Wichtig ist, dass wir einen Blick für Gottes Wirken in dieser Welt bekommen: so dass wir die kleinen Samen nicht gering achten und vertrauensvoll auf Gottes Kraft, die gerade im Kleinen und Schwachen mächtig ist, hoffen.
Für die Kinder gab es im zweiten Teil des Gottesdienstes ein separates Programm. Die Jugendarbeiterin Simone Mayerhofer, Christine und Cornel Geyer und weitere Helferinnen und Helfer organisierten eine Aussaat-und-Ernte-Stafette und stellten mit ihnen aus den Früchten der Ernte individuelle Müeslimischungen her, die die Kinder – beglückt – nach Hause nehmen durften.
Gefallen fand auch das von den Teufner Landfrauen mit viel Liebe hergestellte hervorragende Buffet. Die langen Tische, auf welchen es präsentiert wurde, schienen sich der Last des Käses sowie der verschiedensten Brote und Früchte wegen fast etwas zu biegen. Dennoch, nach kaum dreiviertel Stunden war das reichliche, wohlschmeckende Angebot bis auf die letzten Krumen vertilgt. Das spricht doch für sich!