Engagement für Kultur und Bildung

12.02.2025 | Alexandra Grueter-Axthammer

Andreas Tobler ist seit 20 Jahren im Vorstand der Lesegesellschaft, seit 40 Jahren ist er Lehrer und seit 38 Jahren unterrichtet er an der Schule in Niederteufen. Man kennt ihn. Sowohl im kulturellen als auch im sozialen Leben spielt er in Teufen eine wichtige Rolle. Für ihn ist Kunst mehr als nur ein ästhetisches Erlebnis – sie soll zum Nachdenken anregen und ist ein Träger persönlicher Geschichten und Erinnerungen.

Andreas Tobler erinnert sich an seine erste Begegnung mit der Lesegesellschaft – noch lange bevor er als Aktuar tätig war. Er war etwa 14 Jahre alt, als die Gesellschaft ein Konzert in der Aula der alten Sekundarschule organisierte. Mit dabei waren unter anderem Pierre Favre, ein Pionier des modernen Jazz-Schlagzeugs, und die Jazz-Pianistin Irène Schweizer. «Ich weiss gar nicht mehr, warum ich ausgerechnet dieses Konzert besuchte.» Die Band spielte Free Jazz. Nach dem Konzert habe er gedacht: «Jetzt habe ich Jazz verstanden.» Bis zu diesem Abend hatte er oft bei einem Freund – ein Jazz-Fan – Jazz gehört, konnte sich jedoch nie dafür begeistern. «Ich hatte das Gefühl, ich bekomme davon Kopfschmerzen », sagt er schmunzelnd. In seiner Sturm- und Drangzeit spielte Andreas Tobler dann in mehreren Bands. «Wir spielten laute Musik.» Zunächst spielte er Cello und E-Bass, bevor er auf Kontrabass umstieg. Seit 2008 kann er aufgrund seiner Erkrankung, der Multiplen Sklerose, keine Instrumente mehr spielen.

Aufgaben in der Lesegesellschaft

Während sich andere Teufner Vereine um Finanzen, Politik oder Sport kümmern, hält Andreas Tobler es für ebenso wichtig, dass sich eine Gruppe um Kultur kümmert. Die Lesegesellschaft mache Kultur für jedermann erlebbar und bereichere das kulturelle Leben im Dorf – auch wenn vorwiegend ein gesetzteres Publikum das Angebot nutze. Vor 20 Jahren fragte Ursula von Burg ihn, ob er sich in der Lesegesellschaft engagieren würde. Er stimmte sofort zu und übernahm das Protokoll. Neben dieser Tätigkeit war er auch für die Organisation von Veranstaltungen zuständig und brachte Künstler wie Renato Kaiser, Gabriel Vetter, Bänz Friedli und Dominik Deville nach Teufen. Besonders schätzt er Deville für seinen Humor: «Er nimmt sich selbst auf die Schippe, das gefällt mir sehr.»

Kultur und Alltag

Die Neujahrsblätter, die die Lesegesellschaft in der Vergangenheit veröffentlichte, wurden von regionalen Künstlern gestaltet und einige davon hängen auch in Andreas Toblers Zuhause. Viele seiner Bilder sind mit persönlichen Erinnerungen verbunden. So etwa ein Werk von Charlotte Hefti, die ihm nach einem Konzert mit einer Volksmusikgruppe eines ihrer Bilder als Gage schenkte – dieses hängt noch immer bei ihm. Auch ein Bild von Bruno Lucchetta, das einen Bloch von hinten zeigt, gehört zu seiner Sammlung. Besonders wertvoll sind für ihn zudem die Aquarelle seiner Mutter. Andreas Tobler schätzt vieles an Teufen, weshalb er mit seiner Familie hier geblieben ist. «Teu- fen bietet alles, was für ein gutes Leben notwendig ist – eine ausgewogene Mischung von allem. Alles ist nah und ich kenne viele Leute.» Dank der barrierefreien Zugänglichkeit kann er mit seinem Rollstuhl problemlos viele Orte im Dorf erreichen und an Veranstaltungen teilnehmen. «Ich komme hier sogar in die Kirche und ins ‘baradies’.» Deshalb sei er froh, dass auch er in den vergangenen Jahren einen Beitrag zum kulturellen Leben des Dorfes leisten konnte.

Schule

Aufgewachsen ist Andreas Tobler in Niederteufen und er hat hier auch die Schule besucht. Er kennt die Schule von der «Pike» auf, sagt er. An der Primarschule in Niederteufen unterrichtet er seit 38 Jahren, während dieser Zeit hatte er verschiedene Aufgaben als Lehrperson. Gestartet sei er damals mit einer Sonderklasse, danach übernahm er verschiedene Stufen der Regelklasse. Seit 2012 betreut er die Schulhausbibliothek und betreibt Leseförderung in Niederteufen. In seiner Freizeit schneidet er gerne Filme – eine Leidenschaft, die er schon immer gepflegt hat. Mittlerweile sind etwa 100 Filme von Anlässen und Projekten in der Schule entstanden, und aktuell stellt er einen Rückblick für die Lesegesellschaft zusammen.

Steckbrief

Geboren: 8. Februar 1965

Heimatort: Rehetobel

In Teufen seit: 1971

Familie: Brigitte Tobler, Nina und

Lorenz

Hobbys: kein Spezielles mehr

Buch auf dem Nachttisch: keins,

schlafe zu schnell ein

Erlernter Beruf: Lehrer

Traumberuf: Lehrer

Lieblingsessen: kein Spezielles

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