Die Senior/innen der evangelischen Kirchgemeinde und katholischen Pfarrei Teufen in den Ferien im Bregenzer Wald – 2. bis 7. September 2012.
Schon die sonntägliche Fahrt über den Stoss ins Rheintal und hinüber ins Ländle ist verlockend, haben die morgendlichen Wolken sich doch verzogen und schönstem Sonnenschein Platz gemacht. So erreichen die 22 Senior/innen und ihre beiden Begleitpersonen gutgelaunt Au im Vorarberg und beziehen in der familiären Pension Rössle ihre Zimmer.
Dem Sonnenschein zuliebe wird ein erster Ausflug bereits am Nachmittag unternommen: eine Fahrt durchs wildromantische Tal hinauf zum Hochtannbergpass samt einem Spaziergang dem Kalbelesee entlang und Einkehr auf der Alp. Das Abendessen – ein italienisches Menü mit fantastischem Antipastibuffet und weiteren Köstlichkeiten – bildet den Auftakt einer auch in kulinarischer Hinsicht paradiesischen Woche.
Am andern Morgen, begrüsst von ein paar spätsommerlichen Nebelschwaden, besteigt die muntere Truppe nach einem ausgiebigen Bauernfrühstück den Bus nach Damüls, wo als erstes das trutzige Kirchlein aus dem Jahre 1484 mit eindrücklichen Fresken besucht wird. Eine filigrane Holzschnitzerei der Krönung Mariens, der «Pest-Christus» und eine prächtige Holzdecke sind weitere Schätze dieses Kleinods.
Nach dieser kirchengeschichtlichen Exkursion geht es weiter aufs Faschinajoch und per Sessellift auf die Stafelalpe. Dort sorgt der als leichte Wanderung angepriesene Blumenschaupfad für Abenteuer, zittrige Beine und etliche Stossgebete – glücklicherweise kommen alle Wanderfreudigen wohlbehalten unten an.
Eine gemütliche Rast in der Franz-Josefshütte und eine weitere Gondelfahrt hinauf in die Bergwelt des Walserdorfes Damüls mit Weitblick runden diesen Ausflug ab – ein feines Abendessen und ein schöner Film über die Tourismusregion Au-Schoppernau lassen den Tag genüsslich ausklingen.
Am Dienstag steht eine Fahrt zum hübschen Dorf Hittisau auf dem Programm, mit abwechslungsreicher Wanderung durch die Engenlochschlucht samt Hängebrücke und engen Passagen. Auch da fallen die wunderschönen Wäldler Holzhäuser mit üppigem Blumenschmuck ins Auge, eins davon ist das altehrwürdige Gasthaus Krone, auf dessen lauschiger Veranda es sich jederzeit trefflich tafeln lässt.
Abends nimmt eine Gruppe Musik- und Brauchtumsinteressierter am Dorfabend teil, zu dem die sportlich-akrobatisch versierte Trachtentanzgruppe und die Bürgermusik einladen – schwupps, wäre unser Runde um ein Haar um eine Person kleiner geworden, wird doch Mimi flugs von einem feschen Bregenzerwäldler Burschen zum Tanz aufgefordert und macht den Teufnern alle Ehre!
Mittwochs benutzen wir das (noch) freundliche Wetter für eine Fahrt auf den Diedamskopf mit sagenhafter Rundsicht, anschliessend geht die Fahrt weiter ins Walser Dorf Lech, das vor einigen Jahren zum schönsten Dorf gekürt wurde – heutzutage ist es immer noch ein hübscher, jedoch ziemlich mondäner Ort.
Am Abend werden wir mit einem währschaften alpenländischen Schmankerln-Buffet verwöhnt: Knödel, Knöpfle, Kraut, Nockerl, Schöberl, sowie Lammbraten, Geselchtes und Faschiertes – und was der Köstlichkeiten mehr sind! Zum Dessert frische Früchte, Mousse von Kürbis und weisser Schokolade, Griessflammeri und und und!
Am Donnerstagmorgen ist alles verhangen vom nächtlichen Regen – ein paar entscheiden sich, der handwerklichen Schindelherstellung zuzuschauen (ein verbreitetes und «modernes» Produkt des Bregenzerwaldes), eine andere Gruppe nimmt den Weg durch die imposante Argenschlucht unter die Füsse – wie geschichtete Pfannkuchen nehmen sich die eindrücklichen tiefeingeschnittenen Gesteinsschichten aus!
Am Nachmittag fahren alle in den Marktort Bezau und – in der Hoffnung auf einen Strahl Sonne – auf die Rossalpe hoch über Mellau. Aufgrund der Bauarbeiten an den beiden Alpgaststätten und des nebligen Wetters ist es ziemlich unwirtlich, so dass wir flugs nachhause kehren.
Der letzte Morgen begrüsst uns mit strahlendem Sonnenschein, so, als wolle der Bregenzerwald uns zurufen: müsst einfach bald wieder kommen! Einige ergreifen die Gelegenheit, bei dem Prachtswetter nochmals auf den Diedamskopf zu fahren und für eine Panoramawanderung zur Mittelstation, andere fahren zum malerischen Dorf Schwarzenberg (Schubertiade und Angelika Kaufmann Museum) und wiederum andere nehmen an der Alpabfahrt in Au teil, einem Volksfest mit prächtig geschmückten Kühen und Alpsennen, Musik und alpenländischen Leckereien.
Gegen Nachmittag werden wir vom Busfahrer Hans Heeb abgeholt, der uns sicher und freundlich wieder ins Appenzellerland chauffiert, wo wir am spätern Nachmittag wohlbehalten und um viele Eindrücke und Erlebnisse reicher ankommen. Etwas vom schönsten an den Ferien ist doch immer wieder das Nachhausekommen! Marilene Hess