Eine Welt voller Widersprüche

17.04.2019 | TPoscht online
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Fotos: zVg

Lea Sager

«Wir leben in einer Welt voller Gegensätze», hiess es in der Begrüssung des Diakons Stefan Staub zum «kulturellen Familiengottesdienst» am Palmsonntag, 14. April, in der katholischen Kirche Teufen und spricht damit den Graben zwischen arm und reich an, der überall auf der Welt aber auch vermehrt in der Schweiz, allgegenwärtig ist. 

Der Gottesdienst wurde draussen unter dem Vordach eröffnet. Symbolisch zog die Gottesdienstgemeinschaft nach der Palmweihung gemeinsam in die Kirche, die heilige Stadt aus der Bibel ein.

Auch die Not ist ein omnipräsentes Thema in der heutigen Zeit und oft nicht weit von Armut entfernt. Man kann sie nicht verhindern, jedoch verkleinern und genau das versucht «Light in Life», eine Hilfsorganisation unter der Leitung von Shaji Adathala aus Teufen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat die Menschen in Indien, seiner alten Heimat, wo der Widerspruch zwischen arm und reich Tür an Tür wohnt, in verschiedener Form zu unterstützen.

In einem kleinen Interview zwischen Stefan Staub, Shaji Adathala und seiner Tochter Alsha wurde das Projekt «Light in Life» greifbar gemacht. «Licht im Leben», eine Hilfsorganisation, die genau das bewirken will, was der Name aussagt, nämlich den ärmsten zu helfen, ihnen ein Licht im Leben zu sein, wurde vor fünf Jahren von Shaji Adathala gegründet. Seither ist es zu einem Familienprojekt geworden, das seinen Schwerpunkt vor allem darauf legt, Unterkünfte zu bauen und Kindern eine schulische Ausbildung zu ermöglichen.

Aus dem Gespräch und der problematischen Situation vieler Menschen in Indien ist herauszuhören, wie wichtig die Hoffnung, ein Licht im Leben, sein kann.

Deshalb haben die Erstkommunikanten ihre grössten Hoffnungen aufgeschrieben und trugen sie der Reihe nach vor. Sie wünschten sich Gesundheit für die Familie und sich selbst, eine gute Arbeitsstelle und dass die Menschen die Hoffnung nicht verlieren. Wünsche, die wahrscheinlich jeder mit ihnen teilt.

Auch den Widerspruch in Jesus selbst verbildlichten die Erstkommunikanten mit dem Einzug in die Stadt Jerusalem. Jesus, der als König empfangen wurde aber keines Wegs dem entsprach, was man von einem König erwartete. Zu einem richtigen König gehörten zum Beispiel ein edles Ross, eine Krone, einen prächtigen Umhang und Soldaten, denen er Befehle erteilen kann. Jesus aber ritt auf einem Esel, trug weder Krone noch Umhang und hatte keinen Soldaten, sondern viel eher Freunde. Ein Widerspruch.

Umrahmt wurde der Gottesdienst von der 14-köpfigen A-Capella-Gruppe «Euphonic», die den Menschen mit modernen Sprituals in die Herzen sang und die Messe musikalisch gestaltete.

Zum Schluss wurden alle herzlich in den Pfarrsaal eingeladen, um einen kleinen Einblick in die indische Kultur zu erhalten.

Gleich zu Beginn führten vier indische Tänzerinnen einen «Bollywood Tanz» auf und stimmten auf die originelle PowerPoint Präsentation über «Light in Life» ein. In einem leichtverständlichen Dialog wurden berührende Beispiele aus den Taten und Erfolgen des Hilfsprojekt aufgezeigt und erklärt, wie man selbst ein Licht für die Menschen in Indien werden kann. Zum Beispiel übernimmt «Light in Life» nur einen Drittel der Kosten für den Bau einer neuen Unterkunft. Ein Drittel muss in Indien aufgebracht werden und der letzte Teil kommt von der betroffenen Familie selbst und falls das nicht möglich ist, müssen die Kosten abgearbeitet werden.

«Light in Life» ist es wichtig, dass jedes Kind die Möglichkeit bekommt eine Schule zu besuchen. Für viele Familien ist dies jedoch finanziell nicht möglich und viele Eltern sehen den Grund nicht, weshalb ein Kind zur Schule gehen sollte. Solche und viele weitere Probleme gilt es in Indien zu lösen und für nur wenige Schweizer Franken kann vieles vollbracht werden.  

Anschliessend war die Gesellschaft zu «Biriyani», einem indischen Reisgericht eingeladen. «Es gibt einen Eintopf mit einer Cherrytomatensauce und zusätzlicher Joghurtsauce als Feuerlöscher», stellte Koch Kocheril, der Betreiber des «Kerala Restaurants» in Zürich, das Gericht vor.

Nach dem Essen standen ein «Semi-Classical Tanz» und ein «Kathak Tanz», eine traditionellere Tanzart mit hinduistischer Anlehnung, auf dem Programm. Mit ihren imposanten Choreografien und ihrem eindrücklichen Erscheinungsbild erfreuten die Tänzerinnen ihr Publikum, dass man gleich selbst Lust bekam mitzutanzen.

Darauf folgte das grosszügige Dessertbuffet und wer wollte, durfte sich in einen Sari einkleiden lassen oder sich mit Henna tätowieren lassen. Auch der Infostand war jederzeit offen, um sich noch näher über «Light in Life» zu informieren und vielleicht eine Patenschaft abzuschliessen oder eine Spende abzugeben. Die herzliche Stimmung lud zum Sitzenbleiben und interessanten Gesprächen über widersprüchliche, aber auch fröhliche Themen ein. 

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