Mitglieder des Kleintiervereins Teufen reinigen jeden Herbst die Nistkästen in den umliegenden Wäldern. Wir haben sie begleitet und dabei eine Überraschung erlebt.
Erich Gmünder, Bildbericht
Treffpunkt der Vogelfreunde ist in der Badi. Hier erfahren wir, weshalb die Nistkastenreinigung so wichtig ist. Die Vögel bauen für ihre Brut jedes Jahr ein neues Nest, gleich auf dem bestehenden. Deshalb kann es im Nistkasten allmählich eng werden. Und gefährlich, weil sich Ungeziefer einnistet, Parasiten wie Vogelflöhe, Milben und Zecken, welche die Vogelbrut im kommenden Jahr gefährden.
Manchmal gibt es auch Überraschungen. Denn die Nistkästen werden oft auch von anderen Waldbewohnern genutzt, zum Beispiel von Hasel- oder Waldmäusen – oder den Siebenschläfern. Einmal sei einer aus dem Nistkasten heraus und ihm direkt unter das Hemd gegumpt, erzählt Franz Stark, und alle lachen.
Aldo Dalle Case ist mit seinem Enkel Mauro unterwegs. Beim Restaurant Jägerei packen sie ihre Utensilien aus: Eine klappbare Aluminium-Leiter, einen Spachtel und etwas Werkzeug sowie einen neuen Nistkasten. Mit dabei ist auch Astra, der Schweisshund.
Aldo ist Jäger und kennt das Gebiet hier wie seinen Hosensack, hat er doch in der Gegend auch seinen Hochsitz gebaut, der eher aussieht wie eine Baumhütte. «Bilchen» sind nachtaktiv und deshalb seltener zu sehen als Eichhörnchen, denen sie aber ähneln. Siebenschläfer habe es hier so viele, dass sie dem Gebiet sogar den Namen gegeben haben, erzählt Aldo.
Nistkästen sind ein künstlicher Ersatz für natürliche Baumhöhlen. Die Idealhöhe liegt zwischen 1,8 und 3 Metern. Die Einfluglöcher sollten von der Wetterseite abgekehrt liegen, aber auch nicht längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt sein, weshalb sie gegen Osten oder Südosten gerichtet werden, wie Aldo seinem Enkel erklärt.
Nach kurzem Fussmarsch sind wir beim ersten Nistkasten angekommen. Die Leiter wird ausgeklappt,
Aldo steigt hoch, öffnet das Türchen –
und lacht: «Ein Volltreffer, da haben wir gleich einen erwischt. Hörst du ihn reklamieren?»
Tatsächlich, irgendetwas regt sich im Nest, ein paar Federn fallen herunter.
Aldo klopft nochmals an das Häuschen, und jetzt schaut der Kleine mit seinen grossen schwarzen Augen neugierig heraus…
Aug in Auge mit dem Störenfried. Er guckt wohl, wer ihn da aus seinem eben begonnenen Winterschlaf herausgerissen hat.
Hier geht’s zum Kurzvideo auf Youtube 20 sec.
Er schlüpft aus dem Nest und verharrt bewegungslos ein paar Meter weiter oben am Stamm.
Aldo verzichtet auf die Reinigung, damit der Nachmieter ungestört weiterschlafen kann, und klappt das Türchen wieder zu.
Die jährliche Nistkastenreinigung ist ein wichtiger Programmpunkt in der Agenda des Kleintiervereins Teufen.
Die Helfer werden zum Abschluss zu einem Mittagessen ins Restaurant Jägerei eingeladen, wo sie sich über die Erfahrungen austauschen und Bilanz ziehen.
Die drei Gruppen haben insgesamt 20 Nistkästen gereinigt und fünf neue montiert. Einen Plan, wo sie hängen, gibt es bis jetzt nicht; man verlässt sich auf die Erfahrung.
Angeblich erhielt er seinen Namen wegen seines sieben Monate dauernden Winterschlafs, jedoch dauert diese Ruhephase oft von Anfang September bis Anfang Mai des nächsten Jahres und damit deutlich länger.
In dieser Zeitspanne verringert sich die Herzschlagfrequenz von normal etwa 300 auf fünf Schläge pro Minute und die Körpertemperatur fällt bis auf fünf Grad Celsius. Zur Vermeidung eines Zelltodes wird der Winterschlaf von kurzen Aufwärm- und Aufwachphasen unterbrochen.
Der Siebenschläfer sucht sich gerne in Baumlöchern, Vogelhäuschen und auch unter den Dächern von Häusern sein Schlafquartier. Während er dort den Tag verschläft, pflegt er nachts herumzulaufen und kann dabei so viel Lärm machen, dass dieser auch einem erwachsenen Menschen, etwa einem Einbrecher, zugeordnet werden könnte und nicht einem so kleinen Tier. (Quelle: Wikipedia)