
Alexandra Höhener bei den SwissSkills 2022. Foto: SwissSkills/Michael Zanghellini
Dieses Wochenende fanden die Finalrunden der Schweizer Berufsmeisterschaften SwissSkills statt. Mit dabei: die Teufner Malerin Alexandra Höhener. Die 20-Jährige gewinnt Gold in ihrer Kategorie. Die TP hat mit ihr gesprochen.
Hinweis: Auf bei den Coiffeurs war Teufen vertreten. Leonie Hehli von «Tonio Coiffure» erreichte den vierten Platz.
Alexandra, warum hast du dich damals für eine Maler-Lehre entschieden?
Für mich war schon früh klar, dass ich etwas Handwerkliches lernen will. Etwas, bei dem man richtig anpacken kann. Während der Sek habe ich deshalb in diesen Berufen geschnuppert – Malerin und Plattenlegerin. Das Malen hat mir sofort zugesagt; es ist sehr abwechslungsreich und spannend. Auch mit dem Lehrbetrieb, Beat Rüthemann, hatte ich Glück.
Du hast die Lehre im Sommer 2021 abgeschlossen und arbeitest nun schon ein Jahr auf dem Beruf. Ist der Spass geblieben?
Auf jeden Fall. Ehrlich gesagt: Je länger ich es mache, desto mehr Freude habe ich daran.
Also ist gerade kein Berufswechsel geplant?
Nein, eigentlich nicht (lacht).
Du hast am Wochenende an den «SwissSkills» Gold geholt – gratuliere! War das deine erste Teilnahme an den Berufsmeisterschaften?
Ja. Die meisten haben nur eine Chance, da man nur bis 20 teilnehmen darf. Ich bin seit diesem Sommer 20 Jahre alt, ein zweites Mal werde ich also nicht dabei sein.
Ich nehme an, dafür braucht es einiges an Vorbereitung …
Ja, die Aufgaben haben nur wenig mit unserem Alltag gemein. Statt grossflächige Maler-Arbeiten oder Holzwerk-Schleifen mussten wir eher filigrane Arbeiten ausführen. Und natürlich ging es auch oft um Geschwindigkeit. In unserem Alltag schauen wir zwar auch immer auf die Uhr, aber solches Tempo-Arbeiten bin ich mich natürlich nicht gewöhnt.
Wie viel Zeit hast du in die Vorbereitung investiert?
Gar nicht so viel, weil alles eher kurzfristig war. Die Vorausscheidungen fanden in der zweiten August-Woche statt. Das erfuhr ich erst rund drei Wochen zuvor. Natürlich habe ich dann doch noch einiges geübt – mit Unterstützung meines Arbeitgebers. Aber allzu viel Zeit blieb nicht mehr.
Und wie hast du die «SwissSkills» erlebt?
Das war eine sehr coole Erfahrung. Klar: Einiges war auch ungewohnt. Man ist ja sozusagen «ausgestellt» während des Arbeitens. Aber ich habe auch sehr viel gelernt und ich hatte eine tolle Zeit. Wir waren 13 Malerinnen und Maler und die Stimmung untereinander war super. Das habe ich sehr genossen.
Was hast du denn nun gewonnen? Ein grosszügiges Preisgeld?
Soviel ich weiss leider nicht (lacht). Aber ich könnte im Jahr 2024 an den «WordSkills» in Lyon teilnehmen. Ob ich das mache, weiss ich aber noch nicht. Ich lasse das jetzt erstmal alles «sacken» und schaue dann wieder.
Noch eine grundsätzliche Frage: Der Fachkräftemangel ist schon länger in aller Munde. Sind handwerkliche Berufe aus deiner Sicht attraktiv genug?
Ich finde schon. Oft wird unterschätzt, wie abwechslungsreich und spannend diese Berufe sind. Es stimmt überhaupt nicht, dass wir jeden Tag das Gleiche machen. Aber, was man nicht unterschätzen darf: Handwerkliche Berufe sind körperlich streng. Insbesondere für Frauen. Deshalb hatte ich mich damals auch gegen Plattenlegerin und für Malerin entschieden. tiz