Die Strassenbauer EFZ konnten aufgrund der Corona-Massnahmen ihre praktischen Prüfungen nicht wie gewohnt in Sursee ablegen. Foto: Swisskills.ch
Auch für die Baumeister und ihre Lehrlinge wurden die diesjährigen LAP-Vorbereitungen begleitet von Planungsunsicherheit und komplexen Rahmenbedingungen. Üblicherweise absolvieren die Strassen- und Verkehrswegbauer ihre praktischen Prüfungen in Sursee. Doch im Zuge von Covid 19 und den damit geltenden Abstands- und Hygienevorschriften mussten die Modalitäten für die Qualifikationsverfahren angepasst werden. Der Dachverband Infra Suisse und die Chefexperten der Kantone entschieden gemeinsam, unter diesen Umständen auf eine Durchführung der praktischen Arbeiten bei den Strassenbauern EFZ zu verzichten. Stattdessen füllten die Lehrmeister für ihre Schützlinge ein Bewertungsformular aus nach einem vorgegebenen Raster. Dieses Formular machte 70 Prozent der praktischen Note aus. Die übrigen 30 Prozent ergaben sich aus den Noten der besuchten überbetrieblichen Kurse. Die Maurer EFZ konnten indes den praktischen Teil unter beinahe herkömmlichen Rahmenbedingungen in Gossau absolvieren.
Topleistungen der Appenzeller Lehrlinge
Der Baumeisterverband beider Appenzell freut sich auch dieses Jahr über aussergewöhnlich erfolgreichen und engagierten Berufsnachwuchs. So schloss bei den Strassenbauern EFZ Marco Hobi aus Teufen (Koch AG, Appenzell) mit 5.8 ab. Ebenfalls eine Top-Note erzielte der Weissbädler Joel Cadosch mit 5.7 (Zimmermann Strassen + Tiefbau AG, Appenzell). Des Weiteren durften Janis Graf, aus Abtwil (Slongo AG, Herisau) und Dario Schmid, Weissbad (Zimmermann Strassen + Tiefbau AG, Appenzell), ihren Fähigkeitsausweis entgegennehmen. Bei den Berufspraktikern EBA schloss Patrick Hardegger aus Algetshausen (Hörler Tiefbau AG, Teufen) mit der sehr guten Note 5.4 ab. Bei den Maurern EFZ erzielte Niculin Parpan, Weissbad (Streule Bau AG, Brülisau), die Glanznote 5.5. Ebenfalls durften Sandro Reutegger, Schwellbrunn (Knöpfel Kundenmaurer Kleinbaggerbetrieb GmbH, Waldstatt), Maurin Schwalm, Oberegg (Pizzio Bauunternehmung GmbH, Oberegg), Livio Büchler, Bühler (Mettler & Tanner AG, Teufen), Daniel Lieberherr, Trogen (Graf Bau Rehetobel AG) sowie Pascal Schrepfer, Stein AR (Appenzellerbau AG, Stein) ihren wohlverdienten Ausweis entgegennehmen. Bei den Maurer-Berufspraktikern EBA schloss Yemane Mihir, Appenzell (Sutter AG, Appenzell) seine Ausbildung ebenfalls erfolgreich ab. Zwei Kandidaten bestanden die Lehrabschlussprüfungen nicht. Aufgrund der ausserordentlichen Situation wurde dieses Jahr auf eine offizielle Lehrlingsehrung verzichtet.
Die Verantwortlichen des Baumeisterverbandes beider Appenzell sind erleichtert, dass sämtliche Lernende aus ihrem Einzugsgebiet die Möglichkeit erhielten, einen regulären Abschluss mit einem aussagekräftigen Fähigkeitszeugnis zu erwerben. Schliesslich ist dieser Ausweis der Stolz eines jeden Lehrabgängers und ein wichtiger Grundstein für das weitere Berufsleben. Einmal mehr zeigte sich bei den Qualifikationsverfahren, dass die Appenzeller Baumeister auf überdurchschnittlich motivierten und talentierten Berufsnachwuchs zählen dürfen (siehe Box). Obschon der Fachkräftemangel auch nicht vor der Baubranche Halt macht, starten im August 2020 in beiden Appenzell neun Strassen- und Verkehrswegbauer ihre Ausbildung. Zudem konnten bei den Maurern 13 Lehrverträge unterzeichnet werden. Dies entspricht einem leichten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr.