Esmaile Ahmadi, ein junger Mann aus Afghanistan, geht offen und unkompliziert auf die Menschen zu. Vor kurzem erhielt er den B-Ausweis. Er ist nun anerkannter Flüchtling, und diesen Status untermauert er in seiner Art, indem er selbstständig sein Leben in einem fremden Land organisiert.
Als passionierter Fussballer entstand natürlich schnell die Idee für eine eigene Fussballmannschaft, und so lud er mich zum ersten Trainingsspiel in die Dorfturnhalle ein. Was mich in der Sporthalle erwartete, liess mich nur staunen. 17 junge Männer, alle aus Afghanistan, trainieren mit viel Energie und Disziplin.
Ich muss gestehen, ich verstehe nicht viel von Fussball, aber ich sah eine topmotivierte Mannschaft, die mit viel Freude, Willen und auch beachtlichem Können spielte. Esmaile Ahmadi erklärte mir denn auch, dass viele Spieler zuhause sehr aktiv Fussball gespielt hätten.
Auch in Afghanistan sei es schwierig gewesen, einen geeigneten Platz zum Spielen zu finden. Hier in Teufen habe er aber dank der unkomplizierten Art der Gemeinde und des Platzwartes die Dorfturnhalle für ein wöchentliches Training mieten können. Die Ausrüstung zu beschaffen, war da dann doch etwas komplizierter. Die Fussball- Leibchen fand Esmaile Ahmadi als Restposten im Brockenhaus, die Hallenschuhe seien für sie eine grössere finanzielle Herausforderung gewesen. Die Mannschaft der Flüchtlinge aus Afghanistan sucht einen Trainingsplatz – und eine sportliche Herausforderung.
Weitere Trainingsmöglichkeit gesucht
Bis im Frühling möchten sie sich einspielen und hoffen nun, in der Sommer-Spielzeit einen weiteren Trainingstag draussen auf einem Spielfeld einfügen zu können. Auch würden sie sich über ein Trainingsspiel mit einer ansässigen Mannschaft freuen. Sie möchten sich gerne in unser Dorfleben eingliedern, und was wäre in ihrem Fall naheliegender als ein Fussballspiel? Fussball, ein Spiel weltweit, ohne Grenzen.
Marion Schmidgall